Ärzte beklagen Mangel an Medizinischen Fachkräften in Arztpraxen
Der Fachkräftemangel in den saarländischen Arztpraxen hat sich nach Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland verschärft. Die Zahl der Auszubildenden gehe zurück. Zudem würden zunehmend Krankenhäuser Medizinische Fachangestellte aus den Praxen abwerben, um eigene Stellenlücken zu füllen.
Der Fachkräftemangel in den saarländischen Arztpraxen hat sich nach Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Saarland verschärft. Die KV verweist dabei auf Rückmeldungen aus den Praxen.
Kliniken werben MFA ab
Auch in diesem Jahr hätten einige Arztpraxen aus Personalmangel ihr Sprechstundenangebot reduziert. In den Praxen würden mehr Medizinische Fachangestellte (MFA) gebraucht. Von 2022 auf 2023 habe es einen leichten Rückgang bei den Ausbildungszahlen gegeben.
Ein weiterer Grund für den Personalmangel in den Praxen sei die Tatsache, dass Krankenhäuser zunehmend versuchten, MFA aus den Praxen abzuwerben, um eigene Stellenlücken zu füllen. Das verschärfe den Personalmangel in den Praxen weiter.
Arztpraxen suchen 100 Fachangestellte
Im Bemühen um mehr Medizinische Fachangestellte (MFA) setzt die Ärztekammer Saar unter anderem darauf, die Zahl der Ausbildungsabbrüche zu senken. Die KV teilte dem SR mit, geplant sei unter anderem ein Mentorenangebot für Auszubildende.
Gemeinsam mit der Ärztekammer werde die KV die Ausbildungskampagne "Weil es mir gefällt" neu auflegen. Derzeit haben Arztpraxen rund 100 offene MFA-Stellen und 25 Ausbildungsplätze in der KV-Stellenbörse eingestellt.
Langfristig leichte Steigerung der Azubizahlen
Im Jahr 2023 wurden 233 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Ihre Zahl hat sich in den letzten Jahren leicht gesteigert: Im Jahr 2018 waren es noch 178 Ausbildungsverträge gewesen. Von 2022 auf 2023 gab es einen leichten Rückgang um insgesamt sieben Stellen.
Insgesamt bilden 407 Praxen Medizinische Fachangestellte aus.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 31.12.2024 berichtet.