Evangelische Kirche verliert im Saarland weiterhin Mitglieder
Der Mitgliederschwund in der Evangelischen Kirche hält auch im Saarland an. Demnach gab es im vergangenen Jahr insgesamt 1900 Austritte allein in den beiden größten Kirchenkreisen Saar-West und Saar-Ost.
Derzeit gehören den beiden Evangelischen Kirchenkreisen Saar-West und Saar-Ost noch rund 113.000 Mitglieder an. Bundesweit sind im vergangenen Jahr rund 600.000 Menschen aus der Kirche ausgetreten. Im Saarland waren es im vergangenen Jahr insgesamt 1900 Austritte, wie die Kirche dem SR auf Anfrage mitteilte.
Die Austritte seien selten auf negative Ereignisse zurückzuführen, sondern vielmehr das Ergebnis einer grundsätzlichen Entscheidung, sagte Kirchenkreis-Sprecherin Rieke Eulenstein dem SR.
Um dem Mitgliederrückgang entgegenzuwirken, plane die Kirche unter anderem, die Seelsorge und die Angebote für Mitglieder zu stärken. Außerdem investierte sie weiter in die Kinderbetreuung.
Pfarrstellen sollen reduziert werden
Allerdings bedeuten weniger Mitglieder auch weniger Einnahmen. Um Kosten zu sparen, soll die Anzahl der Pfarrstellen reduziert werden. Die Evangelische Kirche im Rheinland, zu der gut 80 Prozent des Saarlandes gehört, will die Anzahl an Pfarrstellen bis 2040 landeskirchenweit auf 700 reduzieren. Das entspriche etwa der Hälfte der derzeitigen Stellen.
Außerdem sollen Gebäude verkauft werden und die verbliebenen Gebäude energetisch saniert werden, um dauerhaft Kosten zu sparen. Nicht geplant sei jedoch die Schließung von Einrichtungen oder die Abgabe von Bauträgerschaften bei Kitas und Kindergärten.