Weniger junge Saarländer haben sozialversicherungspflichtigen Job
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung junger Menschen unter 25 Jahren ist im Saarland seit 2013 stärker zurückgegangen als auf Bundesebene. Außerdem wurden weniger neue Ausbildungsverträge geschlossen. Insgesamt kamen weniger Arbeitnehmer in eine Erwerbstätigkeit als bundesweit.
Die Zahl der unter 25-Jährigen, die einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgehen, ist im Saarland zwischen 2013 uns 2023 um rund zehn Prozent gesunken.
Das geht aus Daten der Arbeitskammer hervor. Das Saarland liegt hier deutlich über dem bundesweiten Schnitt – dort waren es nur rund sechs Prozent.
Weniger Azubis, mehr Jugendliche ohne Schulabschluss
Gleichzeitig wurden auch weniger Ausbildungsverträge geschlossen. Nach den Zahlen der Arbeitskammer waren es 18,8 Prozent und damit fast ein Fünftel weniger. Auch hier lief es im Bund besser. Dort sank die Zahl nur um rund acht Prozent.
Hingegen nahm im Saarland die Anzahl an Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss im Zeitraum von 2012 bis 2022 um 1,3 Prozent zu, ein Plus von 658 Personen.
Über 10.000 Jobs in Industrie weggefallen
Auch beim Vergleich aller erwerbstätigen Arbeitnehmer liegt das Saarland hinter dem Bund. Zwar konnten rund ein Prozent mehr Menschen eine Erwerbstätigkeit aufnehmen. Bundesweit waren es hingegen über elf Prozent.
Die Arbeitskammer begründet das mit dem Arbeitsplatzabbau in der Industrie. Im Saarland sind in den letzten zehn Jahren dort 10.300 Jobs verloren gegangen. Im Bund kamen in diesem Zeitraum hingegen vier Prozent mehr Jobs hinzu.
Mehr Menschen armutsgefährdet
Wer im Saarland arbeitet, verdient auch weniger als im bundesweiten Schnitt. Die Bruttolöhne und Gehälter je Arbeitnehmer sind seit 2013 zwar um rund 29 Prozent gestiegen. Bundesweit waren es hingegen 35 Prozent.
Zudem sind die Menschen im Saarland häufiger im Niedriglohnsektor oder in Minijobs beschäftigt. Es gibt mehr Befristungen und Leiharbeit als im bundesweiten Schnitt. Rund ein Fünftel ist hier von Armut gefährdet – im Bund sind es rund 17 Prozent.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 15.11.2024 berichtet.