Coronavirus (Foto: Hao Yuan/ dpa-Reportdienste)

Corona-FAQ: Was wir über das Virus wissen

  30.12.2020 | 11:31 Uhr

Wie wird das Virus übertragen? Wie kann man sich schützen? Wie verhalte ich mich richtig, wenn ich glaube, mich angesteckt zu haben? Auf die wichtigsten Fragen geben das Robert Koch-Institut und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Antworten.

Wie wird das neuartige Coronavirus übertragen?

Das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2) ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Hauptübertragungswege sind eine Infektion mit Tröpfchen, die etwa beim Husten und Niesen entstehen, und über winzige Aerosole, die beim Atmen, Sprechen und Singen ausgestoßen werden.

Der längere Aufenthalt in kleinen, schlecht belüfteten Räumen kann die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung durch Aerosole auch über eine größere Distanz als zwei Meter erhöhen. Ein Beispiel dafür ist laut RKI das gemeinsame Singen auf Feiern oder in Chören in geschlossenen Räumen. Hier könne es zu sehr hohen Erkrankungsraten kommen, die sonst nur selten beobachtet werden.

Ansteckungen im Außenbereich an der frischen Luft kommen hingegen eher selten vor. Eine Übertragung durch kontaminierte Oberflächen ist insbesondere in der unmittelbaren Umgebung eines Infizierten nicht auszuschließen.

Wie lange dauert es, bis die Erkrankung nach einer Ansteckung ausbricht?

Derzeit wird davon ausgegangen, dass es nach einer Ansteckung bis zu 14 Tage dauern kann, bis Krankheitszeichen auftreten. Im Mittel (Median) liegt die sogenannte Inkubationszeit bei fünf bis sechs Tagen.

Wie lange ist eine mit dem Virus infizierte Person ansteckend?

Nach bisherigen Erkenntnissen sind infizierte Personen in dem Zeitraum um den Symptombeginn am ansteckendsten. Ein erheblicher Anteil der Übertragungen finde zudem bereits vor dem Auftreten klinischer Symptome statt. Aufgrund der bisher verfügbaren Datenlage geht das RKI davon aus, dass die Infektiosität zehn Tage nach Symptombeginn deutlich zurückgeht. Bei schweren Verläufen und in Einzelfällen wurden aber auch längere Ansteckungszeiträume beobachtet.

Welche Symptome werden durch das Coronavirus ausgelöst?

Die Krankheitsverläufe variieren stark. Manche Infizierte zeigen keine Symptome, viele haben eher leichte Beschwerden, es kann aber auch zu schweren Verläufen mit Lungenversagen, Schädigung der Blutgefäße und in der Folge Thrombosen oder Herzinfarkt kommen.

Am häufigsten wurden bislang Symptome wie Fieber, Husten und Halsschmerzen beobachtet, einige Betroffene leiden auch an Schnupfen oder Durchfall. In mehreren Studien wird zudem von einer meist plötzlich auftretenden schwerwiegenden Beeinträchtigung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns berichtet.

Wie kann man sich vor einer Ansteckung schützen?

Die wichtigsten Regeln fasst die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in der AHA+L-Formel zusammen: Abstand halten - Hygiene beachten - Alltagsmaske tragen und Lüften.

Wo immer möglich, sollte ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen eingehalten werden. Berührungen wie Umarmungen und Händeschütteln sollten vermieden werden. Aufenthaltsräume sollten regelmäßig gelüftet werden, persönliche Kontakte zu anderen Menschen auf ein Mindestmaß reduziert werden. Insbesondere sollten Situationen gemieden werden, in denen man mit anderen Menschen über einen längeren Zeitraum gemeinsam in kleinen, schlecht belüfteten Räumen zusammen ist.

Eine gute Händehygiene ist ebenfalls wichtig. Das heißt, regelmäßig – etwa nach Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln und vor jeder Mahlzeit – die Hände gründlich mit Seife waschen (mindestens 20 bis 30 Sekunden) und gegebenenfalls desinfizieren. Zudem sollte ein Kontakt der Hände mit Mund, Nase und Augen vermieden werden. Husten und Niesen sollten in die Armbeuge oder in ein Einwegtaschentuch erfolgen, damit der Erreger nicht über die Hand an Türgriffe oder ähnliches gelangt und sich so weiterverbreitet.

Welchen Sinn haben Alltagsmasken?

Nach derzeitigem Wissenstand können Masken - also Mund-Nasen-Bedeckungen - helfen, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. In Deutschland gilt derzeit in bestimmten öffentlichen Bereichen eine Pflicht zum Tragen von medizinischen Masken oder FFP2-Masken - insbesondere dort, wo Abstandsregelungen nicht immer leicht einzuhalten sind.

Was ist beim Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung zu beachten?

Der richtige Umgang mit den Mund-Nasen-Bedeckungen ist laut RKI wesentlich, um einen größtmöglichen Schutz zu erreichen. Nutzer müssten vor dem Anlegen und nach dem Ablegen einer Mund-Nasen-Bedeckung gründlich die Hände (mindestens 20 bis 30 Sekunden) mit Seife waschen. Nase und Mund müssten bis zum Kinn abgedeckt sein und die Mund-Nasen-Bedeckung an den Rändern möglichst eng anliegen. Während des Tragens sollte die Mund-Nasen-Bedeckung nicht angefasst oder verschoben werden.

Wie verhalte ich mich, wenn ich befürchte, mich angesteckt zu haben?

Wer sich krank fühlt, sollte unbedingt zuhause bleiben und gegebenenfalls telefonisch einen Arzt kontaktieren. Man sollte nicht von sich aus in die Bereitschaftsdienstpraxen, in die Notaufnahme der Krankenhäuser oder die Arztpraxen gehen, um so eine mögliche Ansteckung seiner Mitmenschen zu vermeiden. Grundsätzlich gilt: Sollten Sie Ihre Arztpraxis nicht erreichen können, wenden Sie sich an die Rufnummer 116117. Dort werden Sie an einen zuständigen Arzt weitervermittelt.

Welche Möglichkeiten der Behandlung stehen zur Verfügung?

Im Zentrum der Behandlung der Infektion stehen laut RKI derzeit unterstützende Maßnahmen entsprechend der Schwere des Krankheitsbildes (z.B. Sauerstoffgabe, Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes, ggf. Antibiotikagabe zur Behandlung von bakteriellen Alternativ-/Begleitinfektionen) sowie die Behandlung von relevanten Grunderkrankungen. Darüber hinaus werden verschiedene Therapieansätze untersucht, zum Beispiel mit den Mitteln Remdesivir und Dexamethason.

Da gerade bei schweren Verläufen die Gefahr einer Thrombose oder Lungenembolie steigt, ist man beispielsweise am Klinikum Saarbrücken bereits früh dazu übergegangen, Betroffene mit einer strikten Blutverdünnung zu behandeln.

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