Charly Lehnert ist tot
Der saarländische Grafiker, Autor und Verleger Charly Lehnert ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Lehnert veröffentlichte über 50 eigene Werke, in denen er die Geschichte, die Mundart oder die Kulinarik des Saarlandes in den Mittelpunkt stellte.
Charly Lehnert war Saarländer mit Leib und Seele. Als Verleger, Schriftsteller, Redakteur, Grafikdesigner, Moderator und Musiker hat er das kulturelle Leben des Saarlandes maßgeblich geprägt. Mit seinen Publikationen unter dem Motto „Alles übers Saarland“ im eigenen Lehnert Verlag trug er erheblich zur Wiederentdeckung der saarländischen Identität bei.
Über 50 Werke veröffentlicht
Er veröffentlichte über 50 eigene Werke, in denen er die Geschichte, die Mundart oder die Kulinarik seiner Heimat in den Mittelpunkt stellte. Sein Magazin „Nemmeh dehemm“ für Exilsaarländer und Freunde des Saarlandes in aller Welt erschien über 25 Jahre regelmäßig.
Charly Lehnert wurde für sein unermüdliches Engagement mit dem Saarländischen Verdienstorden ausgezeichnet. Seine Leidenschaft, Kreativität und sein Einsatz für die saarländische Kultur werden unvergessen bleiben.
Nach Angaben seiner Familie verstarb Charly Lehnert am vergangenen Freitag im Alter von 86 Jahren.
"Lehnert war ein Vorzeige-Saarländer"
Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) würdigte am Dienstag ebenfalls Charly Lehnert. Er sei ein Vorzeige-Saarländer, der sich zeitlebens mit Herz und Seele für sein Land engagiert habe. "Mit zahlreichen Werken hat er die kulturelle Identität im Saarland geprägt und sie weit über unsere Landesgrenzen hinaus getragen. Charly Lehnert hinterlässt eine große Lücke. Sein Einsatz für das Saarland wird unvergessen bleiben", so Rehlinger.
"Charly Lehnerts Leidenschaft für die saarländische Sache war groß, aber nie laut", sagte der saarländische Innenminister Reinhold Jost. Er sei nicht als Missionar aufgetreten, sondern als Erzähler. Als einer, der die Dinge ernst nahm, ohne sich selbst zu wichtig zu nehmen. "Er wird fehlen – als Stimme, als Gestalter, als Bewahrer. Doch sein Werk bleibt. Und mit ihm ein Stück saarländisches Selbstverständnis.“
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 01.04.2025 berichtet.