"Das Sterben auf dem Mittelmeer ist trauriger Alltag"

Riesige Papierschiffe als Protest zum Weltflüchtlingstag

  21.06.2024 | 16:23 Uhr

In Berlin beteiligte sich die AWO Saarland am Donnerstag an einer Protestaktion zum Weltflüchtlingstag: Ein Kunstprojekt aus riesigen, bunten Papierschiffen sollte auf die gefährliche Situation von Flüchtlingen aufmerksam machen, die über das Mittelmeer flüchten.

Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni veranstalteten die Verbände der Arbeiterwohlfahrt (AWO) unter dem Motto "100 Boote – 100 Millionen Menschen" eine Ausstellung mit mehr als 100 übergroßen Origami-Faltbooten im Berliner Lustgarten.

Auch die AWO Saarland beteiligte sich daran: Vier der riesigen Papierschiffe stammten von hier. Sie wurden von verschiedenen AWO-Stellen künstlerisch gestaltet. Unter den Künstlerinnen waren auch ehemalige Flüchtlinge, die selbst über die Mittelmeerroute geflohen sind.

Kunst-Großprojekt mit übergroßen Papierfaltboten in Berlin (Foto: AWO/Tinebra)
Kunst-Großprojekt mit übergroßen Papierfaltboten in Berlin

Weltweit über 120 Mio. Geflüchtete

Die Kunstaktion verwies nach Angaben der AWO auf die Zahl von aktuell weltweit 120 Millionen geflüchteten Menschen. Wie das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) kürzlich berichtete, waren die Zahlen seit Projektstart Anfang vergangenen Jahres gestiegen.

Zahlreiche Geflüchtete begeben sich auf die gefährliche Route über das Mittelmeer nach Europa – viele verlieren dabei ihr Leben.

Die AWO Saarland hatte die Boote, die in Berlin zu sehen waren, zunächst vor dem saarländischen Gesundheitsministerium aufgestellt, im Landtag präsentiert und auf dem Ludwigsplatz positioniert, bevor sie nach Berlin gebracht wurden.


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