Doppelmord in Völklingen: Angeklagter bestreitet Tat vor Gericht

Doppelmord in Völklingen: Angeklagter bestreitet Tat vor Gericht

Mit Informationen von Thomas Gerber   25.03.2025 | 13:31 Uhr

Am Dienstag hat vor dem Landgericht der Angeklagte im Prozess um einen Doppelmord in Völklingen ausgesagt. Der heute 71-Jährige bestritt die Tat erneut. Er wird beschuldigt, im Dezember 1996 ein Paar in dessen Wohnung aus Habgier erschlagen und ausgeraubt zu haben.

Mord aus Habgier – so lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft gegen einen heute 71-Jährigen. Er soll 1996 ein Ehepaar in dessen Wohnung in der Alten Schulstraße in Völklingen getötet haben. Anschließend soll er in der Wohnung Feuer gelegt haben, um Spuren zu beseitigen.

Angeklagter bestreitet die Tat

Am Dienstag hat nun der Angeklagte selbst vor Gericht ausgesagt. Schenkt man ihm Glauben, dann kann er es nicht gewesen sein: Denn am Tattag dem 9. Dezember 1996 sei er wie nahezu immer in Saarbrücken gewesen, habe Alkohol und Drogen konsumiert und sei erst gegen 20.00 Uhr wieder zurück nach Völklingen gefahren – also nach der Tat, die sich laut Anklage gegen 19.00 Uhr abgespielt haben soll.

Sein Verhältnis zu dem Paar schilderte er als freundschaftlich, gar brüderlich. Mindestens zwei Mal die Woche sei er dort zu Gast gewesen, zum gemeinsamen Drogenkonsum. Noch am Abend vor der Tat sei er dort gewesen, es habe keinen Streit gegeben. Dass es in der Alten Schulstraße gebrannt hatte und zwei Menschen getötet wurden, das habe er erst am nächsten Tag im Supermarkt gehört.

DNA-Spuren sprechen gegen Angeklagten

Allerdings sprechen zu viele Indizien gegen den heute 71-jährigen Jordanier: unter anderem DNA-Spuren in einer Geldbörse und unter den Fingernägeln eines der Opfer. Diese konnten ihm erst im vergangenen Jahr, also fast 30 Jahre nach der Tat zugeordnet werden. Seither sitzt er in Untersuchungshaft.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau auf SR 3 Saarlandwelle am 25.03.2025 berichtet.


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