Abriss des Ensdorfer Kraftwerks schreitet voran
Dort wo jetzt noch das Ensdorfer Kraftwerk zu sehen ist, soll in Zukunft eine Fabrik des US-Chipherstellers Wolfspeed entstehen. Der Abriss des Kraftwerks geht voran. Noch in diesem Jahr ist die Sprengung des Kühlturms geplant. Bis zum Frühjahr 2025 sollen die Abrissarbeiten komplett beendet sein.
Noch ist der Kühlturm des Ensdorfer Kraftwerks aus der ganzen Umgebung gut zu sehen. Das wird sich aber noch in diesem Jahr ändern. Gegen Ende des Jahres will der Energieversorger VSE den Turm sprengen. Aktuell entfernt ein Bagger brennbare Materialien aus dem Inneren des Turms, etwa eine Holzkonstruktion.
Schrittweiser Rückbau bis 2025
„Das, was wir jetzt sehen, ist im Prinzip Standard“, berichtet Kraftwerksdirektor Klaus Blug. „Das Interessante und auch Anspruchsvolle, was noch kommen wird, wird die Schadstoffsanierung der Kessel- und Maschinenhäuser sein. Das wird auch das teuerste an dem ganzen Rückbauprojekt sein.“ Dieser Schritt soll Mitte 2024 abgeschlossen sein.
In etwa zwei Jahren will die VSE aus dem Gelände eine „grüne Wiese“ machen. Bis zum Ende des ersten Quartals 2025 sollen die Abrissarbeiten komplett beendet sein.
In Hochzeiten 350 Mitarbeiter
1961 wurden die ersten Blöcke des Kohlekraftwerks in Betrieb genommen. 1972 kam ein weiterer Block hinzu. Nach Angaben von Klaus Blug arbeiteten zu Spitzenzeiten in den 1970er- und 1980er-Jahren etwa 350 Menschen im Ensdorfer Kraftwerk.
Durch Automatisierungen schrumpfte die Belegschaft. Zuletzt waren noch etwa 90 Menschen dort beschäftigt. 2017 wurde in Ensdorf zum letzten Mal Kohlestrom produziert. Die Beschäftigten gingen anschließend in den Ruhestand oder arbeiteten in anderen Unternehmensbereichen weiter. Nur einer ist geblieben: Kraftwerksdirektor Blug. Er koordiniert den Abriss.
Chipfabrik statt Kohlestrom
Auf dem Gelände beginnen jetzt schon die Arbeiten für den späteren Nutzer. Die US-Firma Wolfspeed wird in Ensdorf eine Halbleiterfabrik bauen. Bis zu 1000 Arbeitsplätze könnten dort entstehen.
Noch ist nicht viel von Wolfspeed zu sehen. Die Vorbereitungen haben aber schon begonnen. Die Fabrik entsteht auf einem Teil des Geländes, der jetzt schon frei ist.
„Wir haben auf der Südfläche bereits das NH3-Lager zurückgebaut“, berichtet der technische Vorstand von VSE, Stephan Tenger. Die Hauptkraftwerkskomponenten seien auf dem nördlichen Teil des Geländes. Die neue Fabrik wird etwa 30 der 70 Hektar Gesamtfläche einnehmen. Die VSE wird das Grundstück dann an das Saarland verkaufen.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 30.03.2023 berichtet.