Der sich etwa 80 Meter aus dem Saartal erhebende und mit schönem altem Wald bestandene Saarbrücker Halberg zieht als Sitz des Saarländischen Rundfunks (SR) und als Naherholungsgebiet immer wieder auch Spaziergänger und Ausflügler an. Zu sehen gibt es für sie außer den modernen Sendergebäuden auch viel Historisches. Und das nicht nur bei den Bauten.
Auch Überreste einst ausgedehnter Gartenanlagen aus längst vergangenen Zeiten birgt das Gelände noch immer. Die ältesten gehörten zum Barockschloss „Monplaisir“. Dem fürstlichen Vergnügen, darin zu lustwandeln, bereiteten die einfallenden französischen Revolutionstruppen 1793 ein gewaltsames Ende.
Rund 85 Jahre später fand dann der saarländische Industriebaron Carl Ferdinand von Stumm ebenfalls Gefallen an diesem geschichtsträchtigen Berg – so sehr, dass er sich ab 1877 dort ein Schloss bauen und drumherum auch neue Gärten anlegen ließ.
Von Anika Meyer* und Axel Buchholz **
Als der Eisenhüttenbesitzer sein Interesse am Halberg zeigte, protestierten die Städte Saarbrücken und St. Johann vehement. Denn nach der Zerstörung des barocken Fürstenschlosses Monplaisir hatte sich der Berg ab 1793 zu einem beliebten Ausflugsziel der Bevölkerung entwickelt. Doch die Proteste blieben erfolglos. 1876 erwarb Stumm das Gelände von der Preußischen Forstverwaltung Trier. Innerhalb von nur drei Jahren ließ er ein prächtiges Schloss im neugotischen Stil errichten, ein Stück weit links (nordöstlich) des barocken Corps de Logis des früheren fürstlichen Lustschlosses. Zudem drehte der Architekt Edwin Oppler die Achse des neuen Gebäudes um 45 Grad, um es parallel zur Auffahrt auszurichten.
Die Jahre der Stumms bescherten dem Halberg nach der Fürstenzeit eine – im wahrsten Sinne des Wortes – zweite Blüteepoche der Gartenkunst, für die der Frankfurter Gartenarchitekt Heinrich Siesmayer sorgte. Um uns in diese Zeit hineinzuversetzen, verabreden wir uns mit Diplom-Forstwirt Joachim Schneider, der sich seit 2015 als Förster um den SR-Wald am Halberg kümmert. Denn aus der Stummzeit ist heute noch einiges zu sehen: vor allem das Schloss, der Torbau, das Gärtner- und das Beamtenhaus, aber auch manches im Wald verborgene Zeugnis.
Ehe wir allerdings unseren Rundgang mit dem Förster oben auf dem Berg vor dem Stumm-Schloss beginnen, erweisen wir unten am Fuß des Halbergs (an der Mainzer Straße) dessen Bauherren unsere Reverenz – schließlich zählte Carl Ferdinand Stumm zu den erfolg- und einflussreichsten Unternehmern der deutschen Kaiserzeit. Im Königreich Preußen, das der Kaiser in Personalunion mitregierte, war er einer der wohlhabendsten Montanindustriellen. Neben seiner Haupttätigkeit als alleiniger Chef des Stummschen Familien-Konzerns, übte er zahlreiche weitere Funktionen in Politik und Wirtschaft aus. Er war u.a. Abgeordneter des Deutschen Reichstages, Abgeordneter des Reichstages (d. h. Parlaments) des Norddeutschen Bundes, Mitglied des preußischen Landtages sowie des preußischen Oberhauses und Gründungsvorsitzender der freikonservativen Deutschen Reichspartei. Seine Stimme hatte reichsweit Gewicht.
Dem Halberg fühlte sich Stumm so sehr verbunden, dass er ihn zu seiner letzten Ruhestätte auserwählte. Nur rund 150 m gehen wir die Auffahrt zum Halberg (die nach dem ersten SR-Intendanten benannte Franz-Mai-Straße) hinauf und biegen dann links ab auf einen kleinen geteerten Weg. Nach ein paar Schritten können wir ihn dann linkerhand schon im Wald sehen: den kleinen Friedhof.
Die private Begräbnisstätte gehört auch heute noch der Stummschen Familie. Es ist eine rechteckige Anlage mit aufwendiger Einfassung aus Sandstein und schmiedeeisernen Gittern. Carl Ferdinand von Stumm, hatte ihn selbst anlegen lassen, obwohl es bereits einen Familienfriedhof in Neunkirchen gab, den es ebenfalls bis heute gibt. Dieser wurde am 27. Februar 1848 eingesegnet, dem Begräbnistag von Carl Ferdinands Vater Carl Friedrich Stumm.
An der Saarbrücker Begräbnisstätte fällt der Blick des Besuchers sofort auf den mittig stehenden Obelisken. Der freistehende, sich pyramidenförmig nach oben verjüngende Steinpfeiler ist aus rotem Syenit (einem relativ seltenen Tiefengestein) gefertigt. Gusseiserne Grabkreuze zeigen die Lebensdaten von Carl Ferdinand Freiherr von Stumm-Halberg (1836 – 1901), seiner Frau Ida Charlotte, geb. Böcking (1839–1918) und weiterer Familienmitglieder. Der Friedhof macht nicht den Eindruck, dass der ehemalige Schlossherr dort heute noch viel Besuch bekäme – so sehr er auch zu seinen Lebzeiten im Mittelpunkt stand.
Auch heute noch ein viel besuchter Ort ist dagegen Stumms Geburtshaus in Saarbrücken – wenn auch sicher nicht seinetwegen. Es ist das barocke ehemalige Palais Lüder[1] am Ludwigsplatz. Das Gebäude ist ein Teil der Saarbrücker Staatskanzlei, links gelegen von derem modernen und repräsentativen Eingangsgebäude, dem Sitz der obersten saarländischen Landesbehörde. Von hier aus wird das Saarland regiert. Das Eingangstor des Palais Lüder ist heute der Diensteingang für alle, die dort arbeiten oder als Besucher kommen.
Bei Stumms Geburt am 30. März 1836 gehörte das Gebäude seinem Großvater Friedrich Philipp Stumm (1751–1835). Er hatte es 1807 erworben. Friedrich Philipp Stumm war 1802 ebenso wie sein Bruder Johann Ferdinand (1760-1839) an die Saar gezogen. Beide gründeten die offene Handelsgesellschaft „Gebrüder Stumm“ und erwarben 1806 mit dem Neunkircher Eisenwerk ihre erste saarländische Hütte. Dort bauten sie sich auf dem Hüttengelände um 1840 ein „Herrenhaus“ als repräsentativen Wohnsitz. Es wurde im Zweiten Weltkrieg von Bomben schwer beschädigt und später abgerissen. Zum Ensemble gehörten auch ein Kutscherhaus und eine Reithalle für die Kinder der Familie. Beide Gebäude vermitteln bis heute einen kleinen Eindruck vom Lebensstil der Stumms damals. Carl Ferdinand Stumms Eltern waren aus Saarbrücken dorthin umgezogen. So wuchs ihr Sohn (wie seine Geschwister) mitten in einem Eisenwerk auf und damit hinein auch in seine Lebensaufgabe als Konzernchef. Erst 1880/1 zog er in sein eigenes Schloss Halberg um.
Sein Vater, Karl Friedrich Stumm (1798 – 1848), der das Werk durch eine schwere Krise geführt hatte, starb von eigener Hand bereits 1848. Da war er 50 Jahre alt, sein Sohn und Nachfolger Carl Ferdinand gerade einmal 12 Jahre. Dessen Kinderzeit war abrupt zu Ende. Und seine Jugendzeit diente fortan der Vorbereitung auf ein Leben als Konzernchef, während vorerst sein Onkel Heinrich Böcking das Unternehmen führte.
Carl Ferdinand besuchte zuerst für knapp zwei Jahre die Realschule in Mainz. Von dort aus nahm er als Besucher an Versammlungen in der Frankfurter Paulskirche teil. Begeistert von den Anfängen der demokratischen Entwicklung in Deutschland war er nicht. Im Gegenteil. Seinem Tagebuch vertraute der junge Carl Ferdinand an: „Damals schon erwachte in mir die Ablehnung gegen alles Demagogentum und die Überzeugung von der Notwendigkeit einer starken monarchistischen Autorität.“[2] Bereits 1848 wechselte er auf die technisch ausgerichtete Realschule in Siegen, die auch „viel von den Söhnen der rheinischen Industrie besucht wurde“.[3] Nach der Reifeprüfung dort mit der Note „Vorzüglich“ im Alter von knapp 16 Jahren begann Carl Ferdinand Stumm eine zweijährige Lehrzeit im Eisenwerk in Neunkirchen. Wegen Überarbeitung musste er diese auch praktische Ausbildung für eine längere Erholungsreise nach Oberitalien und in die Schweiz unterbrechen. Dabei erschien ihm eine Schweizer Hausinschrift wichtig genug, sie in seinem Tagebuch zu notieren: „Wer Gott vertraut und um sich haut, der hat auf keinen Sand gebaut.“ [4]
Nach der Zeit im Werk folgten mehrere Reisen, Universitätssemester in Bonn und an der Berliner Universität und zwischendurch Dienst beim Militär. Bei seinen Reisen erkundete er auch mehrere Wochen lang mehrere große Werke der Rheinisch-westfälischen Industrie, an den Universitäten studierte er Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft und Eisenhüttenkunde und beim Militär brachte er es bis zum Seconde-Leutnant (einem unteren Offiziersrang) im 7. Rheinischen Ulanenregimen („Großherzog Friedrich von Baden“, Garnisonsorte Saarbrücken und Saarlouis). Am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 nahm Stumm als Rittmeister teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.
Gerade seit zwei Tagen 22 Jahre alt, übernahm Carl Ferdinand Stumm am 1. April 1858 die Leitung des Neunkircher Eisenwerks, wobei ihm anfangs noch sein Onkel zur Seite stand.[5] Seine Erfolge als Unternehmer waren herausragend. Allein im Neunkircher Eisenwerk stieg die Zahl der Arbeiter in den gut 40 Jahren unter seiner Leitung auf das Vierfache (auf über 4200). Die jährliche Roheisenproduktion nahm auf das fast Zwanzigfache zu (278 000 t). [6]
So sehr die Tatsache der geschäftlichen Erfolge Stumms allgemein anerkannt wurde, umso umstrittener wurde nach und nach seine Art und Weise der Unternehmensführung. Er führte (regierte) mit harter Hand und achtete streng auf Disziplin. Seine Anweisungen erteilte er in Form von „Circularen“ (Rundbriefen). Der Historiker Prof. Dr. Peter Burg (Münster), der an der Universität des Saarlandes studiert und promoviert hat, schreibt dazu: „Sie [diese Circulare] reichten bis in den Privatbereich hinein. So ließ er keinen Arbeiter vor Erreichung des 24. Lebensjahres heiraten, und auch bei der Wahl des Ehepartners beanspruchte er ein Zustimmungsrecht. Den betrieblichen Führungsstil entlehnte er der militärischen Dienstauffassung.“[7] Gegen heftige Kritik daran verteidigte sich Stumm auch im Reichstag. Als Teil seiner Verantwortung für seine Arbeiter sah er die Verpflichtung, sie an „törichten“ und „leichtfertigen“ Heiraten zu hindern, z. B. wenn zu befürchten war, dass eine „unglückliche Ehe eintritt, wo die Leute ihre Kinder gar nicht mal ernähren können“. Für sich selbst leitete er aus diesem Zustimmungsrecht die Verpflichtung ab, ihnen dann auch „beizustehen“, wenn sie dennoch „ohne ihr Verschulden nicht in der Lage sind, ihre Kinder zu ernähren“.[8]
Diese „strenge Hand“ des Konzernherren sollte mit einem ganzen Bündel an Regeln und Vorschriften für ein nach Stumms Wertesystem korrektes Verhalten seiner Arbeiter und Beamten sorgen, innerhalb und auch außerhalb des Werkes. Verstöße konnten mit Geldstrafen und schlimmstenfalls mit einer Auflösung des Arbeitsverhältnisses geahndet werden.
Zum System Stumm und seinem „patriarchalischautoritären Führungsstil[s]“[9] gehörte aber ebenso „die milde Hand“: eine Großzahl von betrieblichen sozialen Einrichtungen, wie z. B. ein Krankenhaus, ein Altersversorgungs- und ein Waisenhaus. Für die Kinder gab es eine Kleinkinder-, eine Hütten- und eine Fortbildungsschule. Die Mädchen konnten sich etwa in Haushaltsführung unterrichten lassen. Ein Knappschaftsverein bot zugleich eine Kranken-, Sterbe-, Invaliden-, Witwen- und Waisenkasse. Speiseanstalten sorgten für preisgünstige Mahlzeiten, eine Bibliothek mit Lesesaal bot Lektüre. In den Sommermonaten stand der Stummsche Privatpark den Werksangehörigen offen. Die Firma sorgte für billiges Pachtland und förderte den Bau von Eigenheimen.[10] Und: Kein Arbeitgeber zahlte bessere Löhne.
Wer von all diesen kaum anderswo zu bekommenden Sozialleistungen (die freilich auch im Interesse des Unternehmens lagen) profitieren und in seinem Betrieb arbeiten wollte, der musste seine Regeln einhalten – im Arbeits- wie weitgehend auch im Privatleben. Er war der Chef, er hatte das Sagen. Und das wollte er sich von niemandem streitig machen lassen. Nicht von innerhalb seines Industrie-Imperiums (das nach und nach mehrere Werke und auch Betriebe der Weiterverarbeitung umfasste) und nicht von außerhalb. „Unerbittliche Härte“ war deshalb seine Antwort „gegenüber sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Forderungen“[11].
Diese umstrittene Haltung lag auch Stumms politischer Arbeit im sozialpolitischen Bereich zugrunde. Das für ihn zentrale Thema überlagerte in der Wahrnehmung sein Engagement auch in vielen anderen Themenbereichen. Als Unternehmer mit weitreichenden Geschäftsbeziehungen über Ländergrenzen hinweg hatte er eine wichtige Stimme in der Handels- und Zollpolitik. An familienrechtlichen Regelungen wirkte er ebenso mit wie er sich z. B. für mehr Frauenrechte einsetzte.
Zeitweise war der überzeugte Monarchist beim Kaiser in Berlin ebenso wie beim Reichskanzler Otto von Bismarck ein geschätzter und einflussreicher Ratgeber. In den Adelsstand erhoben, hieß er fortan Carl Ferdinand Freiherr von Stumm. Dem Familiennamen durfte er dann 1891 noch den Namen seines noblen Wohnsitzes hinzufügen (solange dieser in seinem Besitze war).
Die Krönung seines Ansehens bei Hofe erlebte der nunmehrige Carl Ferdinand Freiherr von Stumm-Halberg dann ein Jahr später. Kaiser Wilhelm II. (27.1.1859 – 4.6.1941) ließ ihm am 24. April 1892 die Ehre eines privaten Besuches zuteilwerden – wie es allgemein empfunden wurde.
Am nächsten Tag besichtigte der Monarch dann das Neunkircher Eisenwerk des Freiherrn und nahm an der Prämienverteilung für verdiente Arbeiter teil. In einer Ansprache äußerte er seine Befriedigung über die Verhältnisse dort zwischen Arbeitgeber und Arbeitern. Sie seien die „denkbar besten“. Und sein Wunsch sei es, dass „derartige segensreiche und glückliche Verhältnisse überall in der deutschen Industrie herrschen mögen“[12].
Wenn der Kaiser damit auch Stumm und sein sozialpolitisches Verhalten als vorbildlich herausstellte, war damit nichts darüber gesagt, wie (mit welcher Sozialpolitik) denn dies zu erreichen sei. Und genau deswegen sollte es zunehmend zu einer Abkühlung der Beziehungen zwischen Kaiser und „Hüttenbaron“ kommen – wie auch zum Bruch mit Bismarck wegen dessen Sozialgesetzgebung.
Als Zeichen für den Höhepunkt des Erfolges der Stummschen Familiendynastie – so könnte man den weithin im Reich wahrgenommenen Besuch des deutschen Kaisers und preußischen Königs bei Carl Ferdinand Freiherr von Stumm-Halberg verstehen.
In fünfter Generation hat er das Familienunternehmen in und durch seine erfolgreichste Zeit geführt.
Die Stumms stammen ursprünglich aus dem Hunsrück. Als Dorfschmiede haben sie anfangs ihr Geld verdient. Der älteste nachweisbare Vorfahr ist der Schmied Hans Stumm, der um das Jahr 1600 herum in Rhaunen-Sulzbach gelebt hat.[13] Seine Nachfahren erwarben nach und nach mehrere Eisenhämmer, in denen sie als Handwerker mit Hilfe der Wasserkraft aus dem Rohstoff Erz „Halbzeug“ herstellten. Das Gusseisen verarbeiteten sie dann weiter zu Gebrauchsgegenständen, später zu Eisenbahn-Schienen und Panzerplatten.
Die Stumms wurden im Hunsrück in der Eisenindustrie führend und waren so erfolgreich und gleichzeitig vorausschauend, dass sie versuchten, ihre Aktivitäten dorthin auszudehnen, wo es die immer wichtigeren Rohstoffe Erz und Kohle gab: an die Saar.
Unseren bei der letzten Ruhestätte Carl Ferdinand Stumms begonnenen Rundgang über den Halberg setzen wir dorthin fort, wo der Eisenhüttenbesitzer seine Halbergzeit 21 Jahre zuvor begonnen hatte. Oben auf dem Berg.
Auf dem Weg, entlang der Hauptauffahrt zum Halberg, sieht man bald an einer Stelle am rechten Hang (Lageplan Ziffer 13) große Steine liegen. Die kaum mehr zu erahnende Ursache: Hier wurden zu Stumms Zeiten Felsbrocken aufgetürmt, über die sich ein künstlicher Wasserfall ergoss, gespeist von einer nahen Quelle. Das Wasser lief in den davorliegenden „Storchenweiher“. Auf seiner Oberfläche wuchsen Wasserlinsen – Goldfische, aber auch zahlreiche Frösche, Kröten und Molche fühlten sich hier wohl. Der kleine Teich fiel einer Straßenerweiterung in den 1970er Jahren zum Opfer.
Die Storchenweiher-Anlage hatte der Frankfurter Gartenarchitekt Heinrich Siesmayer (1817–1900) geplant. Stumm hatte mit ihm einen Bedeutenden seines Fachs für die Gestaltung seiner Gartenanlagen engagiert. Von den Gebrüdern Siesmayer entworfen wurde z. B. auch der Palmengarten in Frankfurt (Main) und der Kurpark von Bad Nauheim, in dem es – wie im Halberg-Park – einen Mammutbaum gibt. Was ihre Auftraggeber anbelangt, spielte Stumm in derselben Liga wie u.a. die Hessischen Großherzöge und der BASF-Vorstand Dr. Heinrich von Brunck, der den Schlosspark im pfälzischen Kirchheimbolanden von ihm für sich umgestalten ließ. Auch hier findet sich ein Mammutbaum.
Sind wir auf dem Halberg-Plateau durch die Toreinfahrt gegangen, sehen wir links das Stummsche Schloss Halberg, das heute freilich wesentlich sachlicher und nüchterner aussieht als zu Stumms Zeit. Der Freiherr selbst und seine Besucher haben sich in ihrer Zeit zumeist mit der Kutsche fahren lassen.
Am Hofportal vorbei gehen wir links um das Gebäude herum auf die talseitige Terrasse. Sie wird von einer dicken Böschungsmauer des Westhangs begrenzt. Hier begegnet uns erstmals ein lebendiger Zeuge früherer Gärten: ein Riesenmammutbaum. Er steht im rechten Bereich und hat einen sehr geraden, hohen Stamm. Wie solch ein Exot, ein in
Nordamerika heimisches Nadelgewächs, wohl auf den Halberg kam? Hierzu gibt es eine These, wie Förster Schneider erklärt: „Ein Mühlenbauer namens Ziegler aus Burbach war im Jahr 1855 auf Reisen in Amerika. Dabei schickte er Baumsamen aus Kalifornien an seine Verlobte, die Gutsbesitzer-Tochter vom Hof Reichenbrunn bei Oberwürzbach.“ Die junge Frau säte die Samen im Frühjahr desselben Jahres im elterlichen Gutsgarten aus, woraufhin zahlreiche Pflänzchen heranwuchsen. Einige davon verschenkte die Familie, so gingen etwa nachweislich welche an den Saarbrücker Bürgermeister. Unser Baum auf dem Halberg stammt aus derselben Zeit und damit möglicherweise auch von Hof Reichenbrunn. Wahrscheinlicher aber ist, dass ihn Gartenarchitekt Heinrich Siesmayer bei der Anlage des Landschaftsparks von Schloss Halberg pflanzen ließ – so wie er das in dieser Zeit in anderen seiner Gärten tat.
Links am Südwesthang standen noch zu Stumms Zeiten die verwilderten fürstlichen Weinreben. In den harten Wintern 1814/15 und 1815/16 sollen sie fast alle erfroren sein – das Interesse am wenig schmackhaften Halberg-Wein war damit offenbar erloschen.
Auf dem Platz zwischen Böschungsmauer und Schloss war eine Gartenseite angelegt. In einem Grünstreifen direkt vor der Mauer wuchsen Stammrosen, eine Kletterpflanze rankte sich am großen Hauptturm empor. Davor lagen drei rechteckige Felder mit dekorativ bogig abgesetzten Ecken. Das mittlere Feld wurde von einem Wasserbassin eingenommen – Goldfische tummelten sich darin und mittig sprühte eine Fontaine in die Höhe. Rundherum zog sich ein Rasenstreifen mit Stammrosen, Palmlilien, Bergenien sowie wahrscheinlich Pampasgras. Die beiden seitlichen Felder waren mit Rasen bedeckt und bepflanzt mit Säulen-Eiben sowie mittigen Blumenrohr-Büschen. Die Ränder säumten Efeurabatte, Tagetes, rotblühende Dahlien und Bergenien. An den Ecken, auf den Kieswegen, standen Orangenbäume in Kübeln. Diese Szenerie konnte man auf den gusseisernen Gartenmöbeln genießen, die auf den Terrassenbastionen aufgestellt waren.
Heute stehen auf der Schlossterrasse noch Steinpoller, die mit der Stumm-Zeit in Verbindung gebracht werden. „Sie wurden aber vermutlich von einem anderen Ort, wohl beim Bau der Zufahrtsstraße zum Halberg-Plateau, hierher versetzt“, erklärt Förster Schneider. Solche Poller stehen außerdem noch im unteren Hangbereich, wo sie an der alten Straße nach Brebach stellenweise noch den Weg flankieren.
Auf der gegenüberliegenden Eingangseite des Schlosses erstreckte sich ein großer Rasenbereich mit Bäumen – von denen manche noch heute stehen. Förster Schneider zeigt uns einige hohe Eichen, die den Weg linkerhand säumen sowie eine phänomenale Rotbuche direkt am SR-Verwaltungsgebäude. Ihre Äste ziehen sich nah über dem Boden in alle Richtungen und winden sich erst dann in den Himmel – wie eine mächtige alte Baumkugel wirkt sie.
Geht man weiter Richtung SR-Sendemast, Fernseh- und Radiogebäude gelangt man in den Bereich, in dem die Wirtschaftsgebäude standen – auch Treibhäuser, eine Orangerie sowie ein „Schwimmbad“ genannter beckenartiger Bau zum Überwintern von Südpflanzen. Einen großen Nutzgarten gab es ebenfalls hier, eingefasst von einer Mauer und untergliedert von Buchshecken. Nördlich davon konnte man auf verschlungenen Wegen durch eine Ziergartenpartie mit dreiflügeligem Teich lustwandeln. In der Nähe (außerhalb der damaligen östlichen Mauer) hat ein Hundefriedhof mit Sandstein-Grabplatten gelegen, welche die Namen und Lebensdaten der bestatteten Tiere trugen (Stoll,Claudia, S. 149).
Zu den Hängen hin finden sich noch weitere Spuren der Stummschen Garten- und Parkanlagen: Wir laufen wieder zurück durch das Torhaus, in dem rechts und links neben er Durchfahrt der Pförtner und Diener wohnten.
Gleich danach sehen wir links das ehemalige Stummsche Beamtenwohnhaus/Rentamt, in dem heute das Landessstudio Saarland des ZDF seine Räume hat.
Ein paar Schritte weiter den Berg hinunter steht ebenfalls links ein weiteres ehemaliges Ökonomiegebäude aus Stummscher Zeit. Früher wohnte der Gärtner des Freiherren darin, heute ist es der Sitz des Instituts für europäisches Medienrecht (EMR).
Weiter bergab am rechterhand liegenden SR-Pförtnerhaus und dem großen Parkplatz entlang folgen wir dann geradeaus dem Weg in den Wald hinein. Er ist kein Teil des Rundwegs „Historischer Halberg“ und wird nur für forstwirtschaftliche Zwecke genutzt. Sein Verlauf entspricht in etwa der gestrichelten Linie ab der Ziffer 1 des Lageplans. „Hier verlief damals eine Kastanienallee und viele der alten Bäume stehen noch“, erklärt Förster Schneider, was kurz darauf dicke Stämme bestätigen. Der anfangs lichte alte Bestand verdichtet sich zusehends. Die Allee führt über den Höhenrücken des Berges bis zum beginnenden Abhang. Hier stand einst ein gusseiserner Gartenpavillon, von dem aus man auf das Hüttenwerk am Fuß des Berges sah. So konnte der Industriebaron bei Blätterrauschen und Vogelgezwitscher zusehen, wie unten hart gearbeitet wurde. Viel Zeit dürfte er dafür nicht gehabt haben. Er war selbst auch an vielen „Fronten“ ein unermüdlicher, harter Arbeiter für seine Werke.
Die Geschichte der Halberger Hütte hatte Carl Ferdinand Stumm selbst auch wesentlich beeinflusst. Schon 1761 hatten die Stumms versucht, das Neunkircher Werk den Saarbrücker Fürsten abzukaufen. Damals misslang ihnen die Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit vom Hunsrück an die Saar allerdings. Die Fürsten wollten lieber nur verpachten, nicht verkaufen.
Nachdem sie dann von Frankreich 1806 das Neunkircher Eisenwerk doch erworben hatten, kauften die Stumms 1809 – zusammen mit einer Gruppe Saarbrücker Geschäftsleute – auch die Fischbacher Schmelze und die Halberger Hütte. Sie war also eine der drei ersten Stumm-Hütten an der Saar. Verkäufer war ebenfalls die napoleonische französische Regierung. Sie hatte bis dahin die Eisenwerke des besetzten Saarbrücker Landes (wie die Fürsten zuvor) ebenfalls nur in Pacht vergeben.
Ab 1860 gehörte die Halberger Hütte allein den Stumms bis Carl Ferdinand selbst sie 1868 an die Industriellenfamilie Fa. Gebr. Böcking weiterverkaufte, um den Erlös in sein Neunkircher Eisenwerk zu investieren. Als aber sieben Jahre später (1875) die Böckings in Schwierigkeiten geraten waren, kaufte er einen Mehrheitsanteil an der Halberger Hütte wieder zurück. Von seinem Halberg-Pavillon blickte Carl Ferdinand damit auf einen Teil seines Industrieimperiums.
Die Böckings und die Stumms waren miteinander verschwägerte Industriellenfamilien. Auch Carl Ferdinand Stumm hatte 1860 mit Ida Charlotte eine geb. Böcking (*1839) geheiratet, eine Cousine 2. Grades von ihm. Sie war eine Enkelin des Saarbrücker Bürgermeisters Heinrich Böcking. Ihren Mann überlebte sie um 17 Jahre, starb 1918 auf Schloss Halberg und wurde neben ihm auf dem Halberger Familienfriedhof beigesetzt.
Vom Standort des früheren Aussichtspavillons gehen wir die Kastanienallee wieder zurück bis zum Beginn des Rundwegs „Historischer Halberg“ (Lageplan Ziffer 1) und folgen ihm dann.
Dabei können wir heute vom Weinberg aus Fürstenzeiten nichts mehr sehen (Ziffer 2). Nicht zu übersehen ist dagegen die Höhle des ehemaligen Mithras-Heiligtums, das uns zurückführt in die Römerzeit und damit in das älteste Kapitel der überkommenen Halberg-Geschichte (Ziffern 3 und 4). Wir werden mit dem „guten Mottel“ (Ziffer 5) an einen Menschen erinnert, der 1810 beim Pferdetränken in der Saar am Fuße des Halbergs ertrankund stoßen an der Stummstraße auf eine Siedlung (Villenviertel genannt) für leitende Mitarbeiter der Halberger Hütte (Ziffer 6). Auch wenn sie sicher ganz im Sinne der Sozialpolitik des Freiherrn lag, wurde ihr Bau erst sieben Jahre nach seinem Tod begonnen.
Danach kommen wir dann gleich zu den Resten des Schankenbrunnens (Ziffer 8) und damit wahrscheinlich wieder zu einem Teil der Stummschen Parkanlage. Diese Kaskade mit drei Wasserbecken wurde 2016 von der Stadt Saarbrücken restauriert. Sie war im Zuge einer Werkserweiterung entstanden, der der erste der beiden nahegelegenen alten Brebacher Friedhöfe zum Opfer fiel.
Nur wenig weiter auf dem Rundweg (vor der Ziffer 10) erreichen wir das direkt zur Halberger Hütte hin gelegene (Brebacher) Pförtnerhaus des ehemaligen Stummschen Halberg-Besitzes. Es steht rechterhand des Weges und ist in Privatbesitz. Reste des ehemaligen Tores dort sind nicht mehr zu entdecken. Das andere Stummsche Pförtnerhaus, hin zur Stadt Saarbrücken, stand unten an der Auffahrtstraße von der Mainzer Straße hinauf zum Halberg (Ziffer 1). Das gesamte Gelände war umzäunt, hinein durfte an den Pförtnerhäusern nur, wem das gestattet wurde.
Vom Brebacher Pförtnerhaus aus sieht man am Rundweg bereits die ehemalige Evangelische Kirche. Bereits kurz nachdem sein Halberg-Schloss fertiggestellt war, ließ Karl Ferdinand sie 1881/82 bauen. Der Architekt Ferdinand Schorbach hatte auch schon am Schlossbau mitgewirkt, nachdem der Hauptarchitekt, der königlich-hannoversche Baurat Edwin Oppler, noch vor der Fertigstellung 1880 gestorben war. Als Synagogen-Architekt erfreute sich Oppler, der jüdischen Glaubens war, eines ausgezeichneten Rufes.
Sein Auftraggeber Carl Ferdinand Stumm war ein überzeugter und engagierter evangelischer Christ und großzügiger Mäzen. Das hinderte ihn allerdings nicht daran, die evangelische Kirche wegen ihrer sozialpolitischen Ausrichtung heftig zu kritisieren.
Die von ihm finanzierte Brebacher Kirche war die erste evangelische am Ort. Die Evangelischen des Ortes mussten fortan nicht mehr bis Bischmisheim oder St. Arnual zum Gottesdienst. Die Familie Stumm kam sonntags zum Gottesdienst mit der Kutsche vom Schloss herab und nutzte den extra für sie angelegten Nordeingang direkt an der Fahrstraße. Das Stummsche Familienwappen im Giebelportal wies ihr den Weg.
Am 13. März 1901 hielt in dieser Kirche der Brebacher Pfarrer Oskar Gotthilf Haustein, ein alter Freund der Stumm-Familie, die Gedächtnispredigt für den Geheimen Kommerzienrat Carl Ferdinand Freiherr von Stumm-Halberg. Er war am 8. März 1901 auf Schloss Halberg im Alter von 64 Jahren an Magenkrebs gestorben.
Bei den Trauerfeierlichkeiten am Nachmittag des 13. März war der Weg vom Brebacher Bahnhof an der Kirche vorbei bis hoch auf Schloss Halberg dicht gesäumt mit Menschen. Die Arbeiter der Halberger Hütte standen „den ganzen langen Weg den Wald hindurch“ Spalier für ihren verstorbenen Chef. Den Neunkircher Hüttenmeister Rudolf Grenner[14] „dauerten“ die Leute, weil sie „ungefähr drei Stunden auf einer Stelle in der Nässe stehen“ mussten, wie in seinem Tagebuch nachzulesen ist. Morgens hatte er bis 10 Uhr dort im Eisenwerk arbeiten müssen und war mittags dann zusammen mit den zahlreichen übrigen Neunkircher Trauergästen mit einem Extrazug zum Brebacher Bahnhof gebracht worden. Auf dem Weg hoch zum Schloss zählte er 70 Chaisen (Kutschen). Und staunend fragte er: „Wie viele werden an diesem Tag im Ganzen dort gewesen sein?“
Viel Lobendes und Kritisches wurde dem Freiherren nachgerufen. Der spätere Vizepräsident der neu entstandenen Kommission der Europäischen Gemeinschaften, der 1935 seine Habilitationsschrift über Stumm geschrieben hatte, überließ die Würdigung des Industriellen dem Soziologen und Volkswirt Leopold von Wiese (*1876, †1969). Der renommierte Wissenschaftler war der erste Inhaber des ersten Deutschen Lehrstuhls für Soziologie in Köln.
Von Wiese schrieb über Carl Ferdinand Stumm: „Menschlich betrachtet, ein ganzer Mann, sicherlich kein fehlerfreier; vieles kann man ihm auch, rein ethisch gewertet, vorwerfen…Hartnäckig und eigensinnig beharrte er bei Überzeugungen; aber sie flossen aus einer Weltanschauung und waren nicht bloß Ergebnisse des brutalsten Kapitalistenegoismus…Ich möchte den Freiherrn von Stumm… jemanden [nennen], mit dem wir unbedingt kämpfen müssen…auf dessen Grab man aber einen Lorbeerkranz mit der Widmung legt: So wünsche ich mir alle Feinde.“[15]
Wenn wir jetzt vom Stummschen Friedhof (Lageplan Ziffer 12), auf dem wir unseren Rundgang durch die noch überkommenen baulichen und gärtnerischen Anlagen des Freiherrn begonnen hatten, wieder zurückgehen zum Anfang der Auffahrtstraße an der Mainzer Straße, kommen wir an einem stillen Zeitzeugen der Ära vorbei: dem zweiten im Durchmesser noch stärkeren Riesenmammutbaum auf dem Halberg.
Als ein noch ein kleines, gerade mal zehn Jahre altes Bäumchen, erlebte er mit wie Carl Ferdinand Stumm 1880 sein neu errichtetes Schloss bezog, sah den Freiherrn viele Male vorbeispazieren und häufiger wohl in der Kutsche vorbeifahren. Und er blickte aus seiner 40 Meter hohen Krone herab, als der Herr von Stumm-Halberg von acht Sargträgern von seinem Schloss herab ganz in seine Nähe auf den Friedhof getragen wurde. Ein Riesenmammut-Baum als Naturdenkmal für den herausragendsten Bewohner des Halbergs unter dessen Führung der Stummsche Familienkonzern reichsweit seine Blütezeit erlebte.
Ein „richtiges“ Denkmal bekam der Freiherr auf Wunsch seiner Arbeiter und Angestellten ebenfalls. Schon gut ein Jahr nach seinem Tod wurde es im November 1902 in Neunkirchen enthüllt. Bei Schichtwechsel kamen die Hüttenarbeiter – bis das Denkmal „umziehen“ musste – stets beim „Stumm-Karl“ (oder auch „Schlacke-Karl“) vorbei. Und auch heute noch ist sein Denkmal ein beliebter Treff.
So sehr dem „Hüttenbaron“ sein überlebensgroßes Denkmal bestimmt gefallen hätte, so gewiss ist auch, dass es ihm viel besser gefallen würde, wenn seine Werke heute noch an ihn erinnern würden.
Aber 1974 begann mit einem Konkurs und einem aufsehenerregenden Wirtschaftsprozess das Ende des Stummschen Familienkonzerns. Das Werk In Neunkirchen wurde 1982 stillgelegt. Der Betrieb der Halberger Hütte (zuletzt: Gusswerke Saarbrücken) wurde nach mehrfachen Besitzerwechseln 2020 eingestellt.
Mehr zum Titelbild
"Diese Postkarte ist gleich mehrfach interessant: Sie trägt die Unterschrift von Ida Stumm, der Frau von Carl Ferdinand Stumm und wurde am 1. Januar 1902 mit dem Poststempel "Brebach" verschickt. Die Empfängerin war Frau v. Kraatz-Koschlau, geb. Gräfin Baudissin.
Aus dieser Adelsfamilie stammt Generalleutnant Wolf Graf von Baudissin. Er prägte den Begriff vom "Staatsbürger in Uniform" als Leitbild für die Soldaten der Bundeswehr im Rahmen der "Inneren Führung".
Der auf der Postkarte dargestellte “Blick vom Halberg über das Saartal” zeigt in dunstiger Ferne wohl den Winterberg mit seinem von 1874 bis 1939 existierenden Denkmal für die Spichernschlacht vom 6. August 1870. Das Dorf St. Arnual ist durch die Nadelbäume zur Linken verdeckt. Das Wiesengelände unterhalb des Winterbergs Richtung Alt-Saarbrücken ist noch frei von Bebauung, die dort erst ab 1896 mit der Eingemeindung St. Arnuals in die Kreisstadt Saarbrücken einsetzte.
Die undatierte Bildvorlage stammt vom Porträt- , Architektur und Landschaftsmaler Nathanael Schmitt (geb. 1847 in Heidelberg, gest. 1918 in Karlsruhe). Schmitt lebte von 1881 bis 1886 in Saarbrücken."
* Anika Meyer ist studierte Kunsthistorikerin. Als Journalistin gibt sie das regionale Kulturmagazins „Sonah“ heraus. Darin ist ihr Text bereits in der Nummer 3-2024 in ähnlicher Form erschienen.
* * Die Textteile zu Carl Ferdinand Freiherr von Stumm Halberg hat Axel Buchholz geschrieben.
* * * Redaktionelle Beratung: Förster Joachim Schneider.
Redaktion für den Arbeitskreis SR-Geschichte: Axel Buchholz; Redaktionelle Mitarbeit und Ko-Recherche: Stefan Weszkalnys; Redaktionelle Beratung: Förster Joachim Schneider; Illustration und Co-Recherche: Burkhard Döring, Magdalena Hell; Layout und Gestaltung: Magdalena Hell; Standbilder: Sven Müller (SR-Fernseh-Archiv)
Einstige Gärten des Halbergs – selbst auf Spurensuche gehen
Überreste einstiger Garten- und Parkanlagen auf dem Halberg kann man am besten auf dem Rundweg „Historischer Halberg“ besuchen. Er verläuft auf gut drei Kilometern über den Berg – einen Plan gibt es am SR-Pförtnergebäude oder online. Auch bietet der SR Führungen zum Thema an. Weitere Infos: www.sr.de
Als (teilweise auch zitierte) Quellen dienten u.a.:
- Conrad, Martina, Schloss Halberg, in der Reihe Saarländische Baudenkmäler II, Saarbrücken 1985
- Der Rundweg „Historischer Halberg“, Broschüre, hgg. vom Saarländischen Rundfunk, 9. aktualisierte und erweiterte Auflage, 2021
- Gietinger, Claus, Zwei laute Stumms, in Saarbrücker Hefte. Die saarländische Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 119, S. 72 ff.
- Heinz, Dieter: Gärten der Barockresidenz Saarbrücken. In: Saarheimat, 1961
- Hellwig, Fritz, Carl Freiherr von Stumm-Halberg, Westmark-Verlag, Heidelberg/Saarbrücken 1935
- Karl-Ferdinand von Stumm Halberg. Ein Industriellenleben /1836 -1901) in Neunkircher Hefte Nr. 15, hgg. Verkehrsverein Neunkirchen
- Schmelztiegel : Stadtteilzeitung für Brebach und Neufechingen / Hrsg.: BürgerInnen-Zentrum Brebach, BZB, Gemeinwesenarbeit
- Schmitt, Roland, Der Halberg: vom Mythen- zum Medienberg, Fundstücke zur SR-Geschichte, Internetreihe Reihe sr.de
- Schmitt, Roland, Historischer Halberg (Texte zu den Stationen des Rundwegs), sr.de
- Stoll, Claudia: Die Gärten auf dem Halberg im 18. Jahrhundert / Die Gartenanlage auf dem Halberg im 19. und 20. Jahrhundert, in: Christof Trepesch (Hrsg.): Gartenkunst in Saarbrücken, 1999
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Ferdinand_von_Stumm-Halberg#cite_ref-4, abgerufen am 18.10.2024
[2] Hellwig, Fritz, S. 16
[3] Hellwig, Fritz, S. 17
[4] Hellwig, Fritz, S. 19
[5] Die Darstellung der Ausbildungsjahre von C. F. Stumm folgt Hellwig, Fritz, S. 15 -21.
[6] Zahlen nach Hellwig, Fritz, S. 22
[7] Burg, Peter. Familie Stumm I, Eisenhüttenunternehmer (1669-1901), in Portal Rheinische Geschichte, https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/familie-stumm-ii/DE-2086/lido/57c958e60dd169.74210142, abgerufen am 19.10.2024
[8] zusammengefasst nach Hellwig, Fritz, S. 300 ff.
[9] Burg, Peter a.a.O.
[10] Hellwig, Fritz, S. 30 f.
[11] Burg, Peter a.a.O.
[12] Hellwig, Fritz, S. 428 f.
[13] Nach Hellwig, Fritz, S. 5
[14]Zitiert nach Geschichtswerkstatt Brebach in Schmelztiegel 2004, S. 18 f, „Es war ein imposanter Zug…“ Die Beisetzung der Freiherrn von Stumm am Halberg
[15] Zitiert nach Fritz Hellwig, Carl Freiherr von Stumm-Halberg, Westmark-Verlag, Heidelberg/Saarbrücken 1935, S. 568