Von Sturm und Starkregen umgebrochene Weizenpflanzen liegen in einer Pfütze auf dem Acker (Foto: dpa/Jens Büttner)

Schwieriges Erntejahr für die Bauern im Saarland

  22.08.2023 | 17:31 Uhr

Erst zu trocken, dann zu nass. Die Bauern haben es in diesem Jahr nicht leicht. Zu einer Zeit, in der normalerweise das Getreide geerntet wird, regnete es anhaltend. Welche Auswirkungen das hat, berichtet der Präsident des saarländischen Bauernverbandes, Alexander Welsch, im Gespräch mit dem SR.

Die deutschen Landwirte erwarten in diesem Jahr eine geringere Getreideernte als im Vorjahr. Als Grund nennt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, die extreme Trockenheit im Mai und Juni und die starken Regenfälle im Sommer. Der Regen habe zu einer Zeit eingesetzt, zu der normalerweise die Ernte eingefahren würde.

Video [aktueller bericht, 22.08.2023, Länge: 2:28 Min.]
Offizielle Ernte-Bilanz der saarländischen Landwirte

Schwierige Ernte auch im Saarland

Auch im Saarland berichten die Bauern von einer schwierigen Getreideernte. Der Präsident des saarländischen Bauernverbandes, Alexander Welsch, sagte dem SR: "Vor ein paar Wochen war ich mir noch sicher, dass wir Anfang August mit der Ernte durch sein werden." Es habe nun aber so lange Zeit geregnet, dass man in einigen Betrieben immer noch nicht mit der Ernte fertig sei.

Insgesamt werde die Ernte geringer ausfallen als im letzten Jahr, so Welsch. Man rechne mit 100.000 statt 110.000 Tonnen Getreide. Auch bei den Kartoffeln werde die Ausbeute geringer sein: Statt mit 2200 Tonnen rechne man in diesem Jahr mit 1200 Tonnen.

Schwieriges Erntejahr für die Bauern im Saarland
Audio [SR 3, Moderation: Simin Sadeghi / im Gespräch: Alexander Welsch, saarl. Bauernverband, 22.08.2023, Länge: 03:34 Min.]
Schwieriges Erntejahr für die Bauern im Saarland
Erst zu trocken, dann zu nass. Zu einer Zeit, in der Bauern normalerweise das Getreide ernten, regnete es anhaltend. Welche Auswirkungen das hat, berichtet der Präsident des saarländischen Bauernverbandes, Alexander Welsch, im Gespräch mit dem SR.

Starke Unterschiede innerhalb des Saarlandes

Dabei habe es sehr starke regionale Unterschiede zwischen den wärmeren und den kälteren Regionen im Saarland gegeben. "Im Bliesgau, Saargau und Teilen des mittleren Saarlandes war die Getreideernte größtenteils schon abgeschlossen, als die Regenphase anfing."

Im Hochwald und in St. Wendel hingegen hätte das Getreide mehr Zeit gebraucht. Durch den einsetzenden Regen habe sich dort die Ernte weit nach hinten verschoben. Auch die Qualität habe sich zum Schlechten verändert.

Preise müssten für Verbraucher fallen

Im Hinblick auf die Preise für Getreide gibt der saarländische Bauernpräsident aber leichte Entwarnung für Verbraucher: Nachdem es im letzten Jahr durch den Ukrainekrieg massive Preisanstiege gegeben habe, sei die letzten zwölf Monate der Getreidepreis nur gefallen.

"Eigentlich müsste es für den Verbraucher am Regal auch günstiger werden, wenn man nur den reinen Rohstoffpreis betrachtet", so Welsch.

Über dieses Thema hat auch die Region am Nachmittag am 22.08.2023 berichtet.


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