Sendung: Freitag 20.10.2017 19.15 bis 20.00 Uhr
Das Saarbrücker Gespräch
Zweimal jährlich lädt die Historische Kommission der ARD Persönlichkeiten ein, die Entwicklung und Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in besonderer Weise beeinflusst und geprägt haben. Im Rahmen der Frühjahrs-Tagung, die am 18./19.Mai in Saarbrücken stattfand, war Prof. Dr. Günter Rohrbach zu Gast, der entscheidende Phasen der deutschen Fernsehgeschichte erlebt und zu einem wesentlichen Teil mitgestaltet hat.
1928 im saarländischen Neunkirchen geboren, war Rohrbach nach Studium, Promotion und journalistischem Volontariat seit 1961 beim Westdeutschen Rundfunk angestellt. Als langjähriger Fernsehspielchef des WDR hat er das künstlerische Profil der ARD maßgeblich mitgeprägt.
Von 1979 bis 1994 war Rohrbach Geschäftsführer der Bavaria-Film in München. Neben dem Welterfolg „Das Boot”, der Fassbinder-Verfilmung von Döblins „Berlin Alexanderplatz” oder der Ruhrpott-Saga „Rote Erde” zählen Werke wie „Ödipussi” von Loriot, „Die unendliche Geschichte” und „Go Trabi Go” zu den Bavaria-Produktionen der Ära Rohrbach.
Günter Rohrbachs Schaffen wurde mit zahlreichen Preisen gewürdigt. Dazu zählen unter anderem die „Goldene Kamera”, der „Grimme-Preis”, der „Deutscher Filmpreis”, mehrfache „Oscar”-Nominierungen, der „Deutsche Filmpreis in Gold”, die „Berlinale-Kamera” und der „Deutsche Schauspielerpreis – Ehrenpreis für Inspiration”.
Seit 2011 wird von seiner Heimatstadt Neunkirchen jährlich der „Günter-Rohrbach-Filmpreis” für Fernseh- und Kinoproduktionen zum Themenbereich „Arbeitswelt und Gesellschaft” ausgelobt.
Im Gespräch mit SR-Chefredakteur Norbert Klein hat Prof. Dr. Rohrbach auf 50 Jahre deutsche Fernsehkultur zurückgeblickt, über den Wandel der Fernsehlandschaft gesprochen und verraten, wieso der für sechs Oscars nominierte Blockbuster „Das Boot” fast nicht zustande gekommen wäre.
(Mitschnitt der Veranstaltung vom 18. Mai 2017 aus dem Studio Eins, Funkhaus Halberg)
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