Martinsumzüge: Die Angst der CDU
Am Freitag ist Martinstag – da leuchten Laternen und die Kinder freuen sich auf die Martinsumzüge. Diese Festtradition sieht die CDU Saar bedroht. Zu oft würden Lichterfeste statt Martinsumzüge gefeiert. Doch wovor hat die CDU eigentlich Angst? Eine SR-Recherche ergab: Von den knapp 140 Umzügen im Land sind nur drei umbenannt worden. Die Piraten sprechen von Propaganda.
Die Angst der CDU Saar ist offenbar unbegründet. Von den knapp 140 Umzügen im Land sind nach Recherchen des SR drei umbenannt. Die heißen dann „Dunkel Funkel Fest“, „Lichterfest“ oder „Sonne, Mond und Sterne-Fest“. Dazu kommen vielerorts noch Gottesdienste. Das Ende christlicher Traditionen ist das nicht.
"Sankt Martin soll Sankt Martin bleiben"
Dennoch sieht die CDU das Fest in Gefahr und wirbt diese Woche in Saarbrücken, Saarlouis, Homburg und Neunkirchen für den Traditionserhalt. Das Motto: „Sankt Martin soll Sankt Martin bleiben“. „Auf die Pflege der Martinstradition zu verzichten und stattdessen, wie leider auch an manchen Orten im Saarland, ein `Sonne-Mond-und-Sterne-Fest` zu feiern, ist der falsche Weg. Wir sollten nicht aus falsch verstandener Toleranz eine Tradition aufgeben, die unser Land ausmacht und für ein Miteinander steht, das unsere Gesellschaft heute mehr denn je braucht“, sagte CDU-Generalsekretär Roland Theis.
"Billiger Propaganda-Coup"
Die politische Konkurrenz hält das für Populismus, der dem Wahlkampf geschuldet sei. In unserer Gesellschaft sollte es jedem überlassen bleiben, ob er Sankt Martin ohne religiösen Bezug feiern wolle, so die Piraten. „Ich befürchte, dass es solche Diskussionen um nichts und wieder nichts sind, die zu Konflikten zwischen den Religionsgemeinschaften führen können“, sagte der Fraktionsvorsitzende Michael Hilberer. „Daher mein Appell an die Christdemokraten, ob man wirklich diesen billigen Propaganda-Coup landen möchte, um ein paar Stimmen für die Wahl zu sammeln.“