Sanitäter bei Angriff durch 24-Jährigen schwer verletzt
Ein Sanitäter ist am Samstagabend im Einsatz schwer verletzt worden. Der 57-jährige Fahrer eines Krankenwagens wurde von einem Patienten gegen den Kopf getreten und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und schwere Prellungen. Innenminister Jost verurteilt den Angriff scharf.
Ein Rettungssanitäter ist bei einem Einsatz am späten Samstagabend gegen 22.15 Uhr angegriffen und dabei schwer verletzt worden. Wie die saarländische Führungs- und Lagezentrale dem SR auf Anfrage bestätigte, habe ein 24-jähriger Patient aus Wadern dem Sanitäter während des Transportes in ein Krankenhaus unvermittelt gegen den Kopf getreten.
Der 57-jähriger Fahrer des Rettungswagens erlitt dabei ein Schädel-Hirn-Trauma und schwere Prellungen im Bereich des Brustkorbes. Er muss im Krankenhaus behandelt werden. Zu seinem Zustand liegen aktuell keine Informationen vor.
Angriff ging Unfall voraus
Nach Angaben der Polizei Lebach sollte der 24-Jährige aufgrund eines vorangegangenen Verkehrsunfalls bei Wadern zu einer medizinischen Untersuchung mit dem Rettungswagen in ein nahegelegenes Krankenhaus eingeliefert werden. Dabei sei er den Sanitätern schon vor dem Transport aufgrund seines aggressiven Verhaltens aufgefallen.
Unmittelbar vor der Ankunft am Ziel drängte er laut Polizei dann darauf, seine Notdurft sofort verrichten zu dürfen. Der Rettungswagen habe dann auf der B268 zwischen Schmelz und Lebach angehalten, wo der 24-Jährige ausgestiegen sei. Nachdem er nach Aufforderung der Sanitäter wieder eingestiegen sei, kam es plötzlich zu dem Tritt gegen den Kopf des 57-Jährigen.
Der 24-Jährige wurde festgenommen. Gegen ihn wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet.
Innenminister Jost verurteilt Angriff scharf
Innenminister Reinhold Jost (SPD) hat den Angriff scharf verurteilt. „Angriffe auf Einsatz- oder Hilfskräfte sind nicht hinnehmbar! Wer die Regeln im Land nicht respektiert, muss die Folgen spüren, auch das gehört zu einem wehrhaften Staat."
Jost hoffe, dass der vorhandene Strafrahmen konsequent angewandt und nach Möglichkeit zeitnah sanktioniert wird. Dem schwer verletzten Sanitäter wünsche er schnelle und vollständige Genesung.
Auch die Deutsche Feuerwehrgewerkschaft meldete sich am Abend zu Wort und verurteilte den Angriff scharf. Gegen solche Straftaten helfe nur eine harte Linie, so der Vorsitzende des Landesverbandes, Simon Ruser.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 13.08.2023 berichtet.