Ein hustender Mann (Foto: IMAGO / Pond5 Images)

Keuchhusten tritt im Saarland wieder häufiger auf

  24.04.2024 | 15:46 Uhr

Im Saarland erkranken wieder mehr Menschen an Keuchhusten. Nach Jahren mit eher geringen Fallzahlen sind sie zuletzt wieder deutlicher angestiegen. Für Erwachsene vor allem unangenehm, kann Keuchhusten für Säuglinge lebensbedrohlich sein.

Im Schnitt zwei bis fünf neue Keuchhustenfälle pro Woche werden dem Robert-Koch-Institut (RKI) derzeit aus dem Saarland gemeldet. Mit bislang 39 bestätigten Fällen sind es jetzt schon Mitte April als in den vergangenen Jahren jeweils im gesamten Jahr. Der bisherige Höchststand, seitdem vor elf Jahren die Meldepflicht eingeführt worden war, lag bei 206 Fällen im Jahr 2017.

Hochansteckende, bakterielle Krankheit

Keuchhusten ist eine hochansteckende bakterielle Krankheit, die etwa beim Husten, Niesen oder Sprechen durch winzige Tröpfchen übertragen wird. Nach Angaben des Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung führt fast jeder Kontakt zwischen einem Erkrankten und einem ungeschützten Menschen zu einer Ansteckung.

Krankheitsverlauf über mehrere Wochen

Zunächst zeigen sich laut BZgA nur leichte Erkältungsbeschwerden - dann beginnt ein langwieriger Husten mit quälenden Hustenanfällen und dem typischen, keuchenden Einziehen der Luft. Bei Säuglingen führe das häufig zu lebensgefährlichen Atemstillständen.

Die Hustenerkrankung zieht sich über vier bis sechs Wochen - aber noch Monate danach kann etwa bei körperlicher Anstrengungen Reizhusten ausgelöst werden.

Schutzimpfung regelmäßig auffrischen

Gegen Keuchhusten gibt es eine Schutzimpfung - deren Wirkung aber nach einigen Jahren nachlässt. Sie sollte daher regelmäßig aufgefrischt werden. Die Impfquote im Saarland liegt laut dem saarländischen Gesundheitsministerium unter dem Bundesdurchschnitt.

Weitere detaillierte Informationen zum Keuchhusten, dem Krankheitsverlauf und der Impfempfehlung gibt es im Internet auf der Seite infektionsschutz.de.

Über dieses Thema berichtete der SAARTEXT am 24.04.2024.


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