Papst Franziskus mit 88 Jahren gestorben

Papst Franziskus mit 88 Jahren gestorben

  21.04.2025 | 11:42 Uhr

Papst Franziskus ist tot. Wie der Vatikan mitteilte, starb Franziskus am frühen Morgen im Alter von 88 Jahren. Ministerpräsidentin Rehlinger würdigte Franziskus als Papst, dessen Engagement für die Armen und offene Haltung die katholische Gemeinschaft weltweit geprägt hatten.

Papst Franziskus ist nach Angaben des Vatikans am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben. Wegen einer Lungenentzündung hatte er im Frühjahr 38 Tage im Krankenhaus gelegen. Zuletzt hielt er sich wieder in seiner Residenz im Vatikan auf.

Ostersonntag zum letzten Mal aufgetreten

Am Ostersonntag hatte das Oberhaupt der Katholischen Kirche vor Zehntausenden Gläubigen noch den Segen Urbi et Orbi gespendet. Dabei wirkte er bereits sehr geschwächt.

"Um 7.35 Uhr heute Morgen ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt", teilte der Camerlengo, Kardinal Kevin Ferrell, mit.

Vorigen Herbst Besuch in Luxemburg

Nach zwölf Jahren müssen sich die laut dem Zensus mehr als 500.000 im Saarland lebenden Katholikinnen und Katholiken nun auf einen neuen Papst einstellen. Franziskus stand länger als ein Jahrzehnt an der Spitze von etwa 1,4 Milliarden Katholiken in aller Welt. Zudem war er Bischof von Rom und Staatsoberhaupt des Vatikans. 

Erst im September war Franziskus zu Besuch im Großherzogtum Luxemburg.

Erster nicht-europäischer Papst seit 1200 Jahren

Der gebürtige Argentinier - mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio - war 2013 als erster gebürtiger Nichteuropäer seit dem 8. Jahrhundert und als Nachfolger von Benedikt XVI. ins Amt gewählt worden. Der Argentinier war mit 88 Jahren der zweitälteste Pontifex in der Geschichte.

Kirche verliert "Großen Papst"

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, würdigte Franziskus als großen Papst, umsichtigen Hirten und mutigen Erneuerer des kirchlichen Auftrags. "In tiefer Trauer verbeugen wir uns vor einem Papst, dem es ein Anliegen war, unter den Menschen zu sein und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen", teilte Bätzing mit.

Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger teilte mit: "Mit großem Bedauern haben wir heute vom Tod von Papst Franziskus erfahren, nachdem er gestern noch Menschen auf der ganzen Welt den Ostersegen gespendet hat." Als Oberhaupt der katholischen Kirche habe er sich stets für Frieden, Gerechtigkeit und Menschlichkeit eingesetzt. "Sein Engagement für die Armen und seine offene Haltung haben die katholische Gemeinschaft weltweit geprägt. Sein Wirken wird unvergessen bleiben", sagte Rehlinger.

Auch Christen anderer Konfessionen trauern

Für den rheinischen Präses Thorsten Latzel war Papst Franziskus ein "herausragender Zeuge des Evangeliums". "Viele Menschen, auch in der evangelischen Kirche, hat er durch sein soziales Engagement, seine geistliche Haltung, seine Freundlichkeit, Bescheidenheit, Güte und Nähe zu den Menschen tief bewegt", sagte Latzel.

Zuzuhören habe ihm als "erste Aufgabe" gegolten. "Darin sehen auch wir als evangelische Kirchen ein bleibendes Vermächtnis von Papst Franziskus und eine gemeinsame ökumenische Aufgabe: Sich den Menschen unabhängig von ihren Glaubensüberzeugungen zuzuwenden, ihnen zuzuhören, ihre Nöte, Ängste und Sehnsüchte ernst zu nehmen und zugleich als Weltkirche in globalen Kontexten zu denken und zu handeln", so Latzel.

Auch die assyrischen Christen im Saarland trauern um den Papst. Man habe Franziskus stets als moralische Autorität, Brückenbauer zwischen den Konfessionen und als Stimme für die Entrechteten geschätzt. "Besonders in Zeiten von Flucht, Verfolgung und kultureller Bedrohung hat seine klare Haltung für verfolgte Christen Hoffnung gespendet – auch für unser Volk." Viele assyrische Familien sind als Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak oder der Türkei ins Saarland gekommen.

Neuwahl nach den Trauerfeierlichkeiten

Mit dem Tod des Papstes beginnt nun zunächst die "Sedisvakanz", zu Deutsch: die Zeit des "Leeren Stuhles". Demnächst steht in der Sixtinischen Kapelle in Rom dann wieder ein Konklave an. Auf diese Weise bestimmt die katholische Kirche mit ihrer mehr als zwei Jahrtausende alten Geschichte den nächsten Papst. Wahlberechtigt sind Kardinäle aus aller Welt, solange sie das 80. Lebensjahr nicht vollendet haben.

Franziskus' Nachfolger wird der 267. Pontifex sein. Zuvor gibt es nach katholischem Brauch eine neuntägige Trauerzeit, die sogenannte Novendiale. Zur Beisetzung werden Staatsgäste aus aller Welt erwartet.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 21.04.2025 berichtet.

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