Bachwettbewerb 2025 im Saarbrücker Schloss

Bachwettbewerb 2025 im Saarbrücker Schloss

Alice Kremer   21.03.2025 | 09:58 Uhr

Mit fast sechs Millionen monatlichen Hörern ist er der weltweit meistgestreamte klassische Komponist: Johann Sebastian Bach. Ein internationaler Klavierwettbewerb, der aktuell im Saarbrücker Schloss stattfindet, widmet sich seiner Klangwelt. Alice Kremer hat einen der Teilnehmenden begleitet.

Johann Sebastian Bachs Musik berührt seit Jahrhunderten Menschen aller Altersklassen und verbindet eine Vielzahl an Emotionen. Daher gibt es auch den Internationalen Bachwettbewerb, bei dem eine sechsköpfige Jury tätig ist. Sie bewertet das Spiel von 26 Musikern aus 13 Ländern.

Keiner der Teilnehmenden darf älter als 36 Jahre sein. Ziel sei es, sich intensiv mit der Klavierliteratur von Bach zu befassen, so Jurymitglied Kirill Monorosi.

15 Teilnehmer im Halbfinale

Monorosi sagt, Bach verbinde viele verschiedene Elemente. Ein Künstler müsse das intellektuelle Spiel verstehen und die hohe Emotionalität der Musik begreifen. Zudem müsse das Klavierspiel auf den Punkt genau gelingen – insbesondere in Bezug auf Klang und Artikulation. All das stelle eine große Herausforderung für die Teilnehmenden dar.

Die Jury beim "Internationalen Bachwettbewerb" 2025 im Saarbrücker Schloss (Foto: SR)
Die Jury beim "Internationalen Bachwettbewerb" 2025 im Saarbrücker Schloss

In memoriam Walter Blankenheim

Der Klavierwettbewerb erinnert an seinen Gründer Walter Blankenheim. Einige Jury-Mitglieder waren einst seine Schüler und möchten den Wettbewerb, den er vor 30 Jahren ins Leben gerufen hat, weiterführen. Jahrzehntelang hat sich der Klavierprofessor mit Bachs Musik auseinandergesetzt. Sein Ziel war es, die Interpretation von Bach neu zu definieren.

Bach als logisches System?

Die ehemalige Schülerin und Jury-Mitglied Inge Rosar beschreibt ihren Lehrer Walter Blankenheim als bescheidenes Genie. Er habe einen Weg gefunden, Erkenntnisse der Bach-Forschung in einem System zu bündeln, das als logischer Ansatz diene, aber dennoch nichts ausschließe. Dadurch werde es Künstlern ermöglicht, eine logisch nachvollziehbare Interpretation der Gefühle zu erschaffen.

Wettbewerb als große Bereicherung

Der Wettbewerb ermöglicht jungen Musikerinnen und Musikern ihr Können unter Beweis zu stellen und sich mit anderen Künstlern aus verschiedenen Ländern auszutauschen. Monorosi erklärt dazu, dass ein Wettbewerb immer auch eine Auseinandersetzung mit sich selbst sei, da man sich kontinuierlich verbessere.


Max Mostovetski beim "Internationalen Bachwettbewerb" im Saarbrücker Schloss (Foto: SR)
Max Mostovetski beim "Internationalen Bachwettbewerb" im Saarbrücker Schloss

Am 23. März gibt es von 10 bis 12 Uhr eine Bach-Interpretation, der Eintritt ist kostenfrei. Ab 16 Uhr findet dann im Festsaal des Saarbrücker Schlosses das Konzert der Preisträger statt. Der Eintritt kostet 20 Euro (ermäßigt 17 Euro).

Weitere Informationen: www.bach-competition.de

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