"Es ändert sich wenig bis nichts an Haltungen"
Einer Studie zufolge gehen die Menschen im Saarland verhältnismäßig selten ins Museum. Zu diesem Schluss kommt auch eine erst jetzt ausgewertete Erhebung über die Museen der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz. SR kultur-Reporterin Barbara Renno hat die Situation eingeschätzt.
Laut Deutscher Presse Agentur (dpa) werden im Saarland nur 0,2 Museumsbesuche pro Einwohner gezählt. In Berlin wurden im gleichen Jahr 1,4 Besuche gezählt. Diese Ergebnisse beruhen auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes, sind jedoch von 2021.
Doch auch eine andere Studie kommt zu dem Schluss, dass Menschen im Saarland selten ins Museum gehen. Die Saarbrücker Zeitung hat eine Erhebung über die Besuche in den Museen der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz ausgewertet. Die Zahlen lagen eigentlich länger vor.
Man frage sich, was im saarländischen Ministerium für Bildung und Kultur damit gemacht wurde, kritisiert SR-Kulturreporterin Barbara Renno im Gespräch auf SR kultur. Doch ein viel größeres Problem sei die Haltung gegenüber dem Publikum. "Wir schauen auf das Publikum und sagen: Warum kommt Ihr nicht? Anstatt mal zu fragen: Was braucht das Publikum?"
Auch, so Barbara Renno, sei es unverständlich, dass die Studie sich nur mit den Museen der Stiftung befasst. Es brauche eine generelle Erhebung über die Situation saarländischer Museen.
Insgesamt müsse sich bei den saarländischen Museen die Haltung gegenüber dem Publikum und dem "noch nicht Publikum" verändern. "Von der öffentlichen Hand finanzierte Institutionen müssen dem Publikum doch gute Gründe liefern, warum sich ein Besuch von Zeit zu Zeit lohnt".
Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 09.01.2024 auf SR kultur.