30 Schüler nach Reizgas-Attacke zeitweilig im Krankenhaus
In der Eingangshalle der Geschwister-Scholl-Gesamtschule haben bislang Unbekannte am Montagvormittag mit Pfefferspray oder CS-Reizgas herumgesprüht. Schülerinnen und Schüler klagten über schmerzende Augen. Die Polizei, Rettungskräfte und Feuerwehr waren mit einem größeren Aufgebot vor Ort.
67 Schülerinnen und Schüler sind am Montagvormittag nach Angaben der Homburger Polizei in der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Blieskastel durch Pfefferspray oder CS-Reizgas verletzt worden. 30 von ihnen seien zur weiteren Untersuchung in umliegende Krankenhäuser gebracht worden. Zuvor war die Rede von 41 betroffenen Schülerinnen und Schülern.
Noch keine eindeutigen Hinweise auf Substanz
Die Ermittlungen zur versprühten Substanz haben kein eindeutiges Ergebnis gebracht. Es gab weder Rückstände, etwa auf dem Fußboden, noch sei die Substanz in der Raumluft noch nachweisbar gewesen. Auch das "Tatmittel", also der Behälter, aus dem gesprayt worden war, wurde nicht gefunden.
Ob das Reizgas absichtlich oder versehentlich versprüht wurde, weiß die Polizei noch nicht. Auch die versprühte Menge ist unbekannt. Nach Polizeiangaben wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung eingeleitet.
Vorfall an Blieskasteler Schule
Am Ende der großen Pause ist die Substanz laut Polizei im Windfang der Eingangshalle versprüht worden, genau zu dem Zeitpunkt, als die Schülerinnen und Schüler zurück in ihre Klassen gehen wollten.
Die versprühte Substanz habe sich in der Halle und in weiteren Teilen des Gebäudes verteilt. Daraufhin klagten zahlreiche Schüler über Hustenreiz, Übelkeit und gereizte, schmerzende Augen.
Erstversorgung an Schule
Der Notruf aus der Schule wurde nach Auskunft der Polizei Homburg um kurz vor 12.00 Uhr abgesetzt. Mehrere Rettungswagen fuhren zur Schule, um die Verletzten zu versorgen.
In der Turnhalle wurde eine Erstversorgungsstelle eingerichtet. Vor Ort waren laut Innenministerium neben den Rettungskräften auch Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Polizei sowie drei Notfallseelsorger. Gegen 14.30 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.
Vorfall soll aufgeklärt werden
Der Schulunterricht wurde laut Saarpfalz-Kreis beendet und die Schüler entlassen. Die Polizei ermittele derzeit, teilte Landrat Theophil Gallo mit. Der Vorfall müsse aufgeklärt werden.
Auch Innenminister Reinhold Jost (SPD) versprach Aufklärung: "Wir werden alles daransetzen, die Verantwortlichen für diesen Vorfall zur Rechenschaft zu ziehen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit an unseren Schulen zu gewährleisten."
Über dieses Thema berichten die SR-Hörfunknachrichten am 22.01.2024.