GuMo-Mobil: Beim Messerbänkchen-Sammler in Wadrill

Beim Messerbänkchen-Sammler in Wadrill

Reporter: Oliver Buchholz/ Onlinefassung: Rebecca Lambert   12.08.2024 | 06:12 Uhr

Es gibt sie in verschiedenen Formen, Farben und Stilen: Messerbänkchen. Diese kleinen Dinger, auf die man das Besteck legen kann, wenn man keinen Platz auf dem Teller hat, aber das Tischtuch nicht beschmutzen möchte.

Messerbänkchen gibt es als Querstab, der auf x-Bänkchen ruht, als kleine Böcke, aus Metall und Porzellan. Sie können wie kleine Tiere designt sein oder künstlerisch verbogen. Manchmal steckt sogar eine Blume darin.

Was ist ein Messerbänkchen?

Ernst Sykora aus Wadrill sammelt diese Messerbänkchen. Er besitzt rund 1000 Stück. In einem alten Schrank hat er alle seine Messerbänkchen gelagert. Und auf diese Sammelleidenschaft kam er durch eine Frage: Was ist eigentlich ein Messerbänkchen?

Ernst Sykora aus Wadrill und seine Messerbänkchen (Foto: Oliver Buchholz/ SR)

Das sei ein kleines Gestell, um das Messer abzulegen und das Tischtuch nicht zu verschmutzen. Wenn der Adel also beispielsweise 80 Leute zu acht Gängen eingeladen habe, habe er nicht genug Bestecksets gehabt, also habe man eine Lösung gesucht, um das Besteck abzulegen, erklärt Sykora.

Immer weniger Messerbänkchen

Und das sei dann ausgeartet. Und das Messerbänkchen beschränke sich nicht allein auf Messer. Zeitweise habe man sowohl für Messer als auch für Gabel gehabt, bis man beides auf eines gelegt habe, sagt Sykora. In asiatischen Restaurants habe man ja die Stäbchenhalter. Die funktionieren genau so.

Ernst Sykora aus Wadrill und seine Messerbänkchen (Foto: Oliver Buchholz/ SR)

Messerbänkchen werden jedoch immer seltener benutzt. Und auch Ernst Sykora benutze sie nur noch selten und vor allem mit seiner Frau, sagt er. Vor allem Gäste verstünden das immer weniger.

Von der Bühne in den Schrank

So sind die Messerbänkchen eher Sammelgegenstand. Und diese Leidenschaft hat vor allem Max Frisch geweckt. Bei seiner Live-Übertragung von "Biedermann und die Brandstifter" sei er zum ersten Mal auf den Begriff gestoßen, sagt Sykora.

Ernst Sykora aus Wadrill und seine Messerbänkchen (Foto: Oliver Buchholz/ SR)

Dann habe er nachgeforscht und den Ausdruck nicht im Lexikon gefunden, sagt Sykora. Aber in einem Antiquitätengeschäft in der Regensburger Altstadt habe er dann welche gefunden. "Messerbänkchen, Silber, Jugendstil, 25 D-Mark" - das waren dann die ersten.

Eine beeindruckende Sammlung

Mit seinen ersten Messerbänkchen konnte er dann vor seinen Freunden angeben. Schließlich hätten diese auch nicht gewusst, was Messerbänkchen sein, sagt Sykora. Und seine Sammlung habe er mit Stücken aus allen Teilen der Welt erweitert.

Ein Thema aus der Sendung "Guten Morgen" am 12.08.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.


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