Die Tastatur eines Klavierspielers (Foto: SR, Kulturspiegel)

Maurice Ravel: Klavierkonzert G-Dur

Live am Donnerstag, 15. August, ab 20.03 Uhr im ARD Radiofestival zu hören

Von Patricia Dolata  

Ravels Klavierkonzert in G-Dur ist das wohl am aufregendste instrumentierte Konzert für ein Soloinstrument mit Orchester. Es klingt "heiter und brillant im Geiste von Mozart und Saint-Saens" und erfreut sich bei Pianisten und Publikum seit seiner Uraufführung 1932 bis heute ungebrochen großer Popularität.

Sendung: Samstag 10.04.2021 10.20 Uhr

Maurice Ravel:
Klavierkonzert G-Dur

Patricia Dolata im Gespräch mit dem Pianisten Oliver Triendl


Schon wie es beginnt - mit einem Peitschenknall, der den Zuhörer unvermittelt in eine Zirkusmanege versetzt. Hervorgerufen wird der Peitschen-Effekt durch zwei Hölzer, die mit einem Scharnier verbunden sind und aneinandergeschlagen werden. Nach einem tonal nicht eindeutig bestimmbaren Geflirre von Tönen spielt die Piccoloflöte einsam das erste Thema.

Heiter und unterhaltsam

Oliver Triendl. (Foto: Pressefoto)

Mit etwa 20 Minuten Länge ist das Klavierkonzert von Ravel kein bombastisches Stück, mit dem ein Pianist brillieren kann. Es soll leicht klingen, heiter, klassisch-unterhaltsam im besten Sinne. Leicht zu spielen ist es deshalb noch lange nicht - weder für den Pianisten, noch für das schlank besetzte Orchester, das vor allem für die Bläser einiges an Herausforderung bietet.

Anklänge an Ravels Heimat

Der zweite, der langsame Satz des Klavierkonzerts wird oft als eines der schönsten 'Lieder ohne Worte' der Musikgeschichte bezeichnet. Er ist eingebettet in das surreale Zirkusambiente des ersten Satzes mit Anklängen an die baskische Heimat Ravels, Blues- und Jazz-Souvenirs von seiner jüngsten Amerika-Reise und den ebenso rasanten Schlusssatz in der Art eines perpetuum mobile. Dieser stellt eine Jagd durch die Instrumente mit ebenso abruptem Ende wie Anfang dar.

Mühsames Puzzle aus Einzeltakten

Was wie aus einem Guss wirkt, hat dem Komponisten unendliche Mühe bereitet. Takt für Takt habe er die Musik zusammensetzen müssen, sagte Ravel und sei darüber "fast krepiert". Das G-Dur-Konzert sollte denn auch seine letzte größere Partitur bleiben.


Das Foto ganz oben zeigt die Tastatur eines Klaviers. (Bildquelle: SR)

Kontakt: sr2@sr-online.de

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