Von Schmelz in die Welt - der Taubentransporter Geraldy
Das Wettfliegen der Brieftauben - ein ganz besonderer Sport. Damit die gefiederten Wettkämpfer zu ihrem Startpunkt kommen, braucht es entsprechende Transporter. Eine Firma aus Schmelz baut sie und hat es damit schon bis ins britische Königshaus geschafft.
Mehrere große Hallen, in denen geschweißt und gebohrt wird - an Anhängern und großen Transportern. Soweit, so unspektakulär. Die Fracht ist aber schon speziell: Brieftauben!
Vom Saarland raus in die weite Welt
Das Familienunternehmen Geraldy aus Schmelz hat sich schon vor fast 30 Jahren auf den Bau von Taubentransportern spezialisiert. Es ist zwar eine Randsportart – gerade in Deutschland stand der Sport schon mal mehr im Fokus. Züchter gibt es jedoch rund um den Globus, erläutert Co-Chefin Dagmar Geraldy: "Das Mutterland ist eigentlich Belgien hier in Europa, die Benelux-Staaten, Deutschland. Jetzt kommen jüngere Staaten hinzu, wie Rumänien, Ungarn, Polen. Da gibt es noch viele junge Taubenzüchter. Aber natürlich auch über den Teich Dubai, Australien, Amerika. Alle haben Anhänger oder Lkw von uns."
Tierfreundliche Transport- Lösungen
Taubentransporter stellt die Firma in unterschiedlichen Größen her. In die kleinsten Anhänger gehen rund 100 Tauben. Im großen Sattelschlepper finden bis zu 8000 Vögel Platz. Rund 60 Prozent des Umsatzes macht Geraldy mit Taubentransportern. Allein davon werden werden im Jahr 60 bis 70 Stück gebaut. Inklusive vom Chef Klaus Geraldy erfundener, innovativer Lösungen, damit die Tauben den Transporter verletzungsfrei verlassen können.
Von unten nach oben gehen die überdimensionierten Plexiglas-Schubladen, in denen die Tauben transportiert werden, nacheinander auf. Umso erholsamer der Transport, umso höher die Leistungsfähigkeit der Vögel. 50 bis 700 Kilometer können die Tauben in Wettbewerben zurücklegen.
Sogar Königshäuser werden beliefert
Ihr guter Ruf reicht sogar bis in Königshäuser. Zum 50. Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. haben sie der Königin einen Taubentransporter geliefert.
Sie waren selbst auch vor Ort – zu einem Treffen mit der Queen kam es jedoch nicht. Anders sah das beim Scheich von Dubai aus. Dort gab es bei der Übergabe des Transporters ein Treffen vor einem der bekanntesten Hotels der Welt, dem Burj Al-Arab.
Aus dem kleinen Schmelz raus in die Welt: Die Geraldys betreiben den Taubensport selbst seit Jahrzehnten und haben dieses Know-How für ihr Unternehmen genutzt. Sie beschäftigen mittlerweile insgesamt 30 Mitarbeitende und haben die Nische mit ihren Transportern made in Schmelz erfolgreich besetzt.
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 22.ß7.2024 auf SR 3 Saarlandwelle