Die Arbeit mit den Rettungshunden beim THW in Perl
Bei Erdbeben, Explosionen oder Lawinenunglücken sind nicht nur die Männer und Frauen des THW im Einsatz. Fast immer sind auch Rettungshunde mit dabei. Beim THW Perl trainieren die Hundeführer zweimal pro Woche die Suche nach vermissten Menschen.
Beim THW kann im Grunde jeder Hund die Ausbildung zum Rettungshund machen. Die einzige Voraussetzung dafür ist, dass das Tier kein so genannter „Listenhund“ ist, also zu den Rassen gehört, die als potenziell gefährlich gelten.
Damit ein Hund ein guter Rettungshund wird, braucht er neben einer guten Nase vor allem drei Eigenschaften: Es muss Freude an der Arbeit, also am Suchen haben, ein Spielzeug oder Futter lieben - denn damit wird nach der Suche belohnt. Und er muss eine gute Bindung zu seinem menschlichen Partner haben.
Die Ausbildung
Die Ausbildung zum Rettungshund dauert in der Regel zwei Jahre. Zum Abschluss gibt es dann Prüfungen, die Hund und Hundeführer gemeinsam bestehen müssen. Sie sind schließlich ein Team. Wenn der Hund seine Prüfungsaufgaben gut bewältige, der Hundeführer jedoch nicht so gut abschneide, dann können die beiden als Team bei der Prüfung durchaus durchfallen. Das gelte natürlich auch umgekehrt, sagt Jovan Popovic. Er ist Gruppenführer der Fachgruppe Ortung beim THW Perl-Obermosel und für die Rettungshunde zuständig.
Wenn Hund und Hundeführer die Ausbildung abgeschlossen haben, beginnt dann ihr Job: Mit zu Einsätzen fahren und Menschenleben retten.
Training auf speziellem Gelände
Damit die Hunde immer fit für einen Einsatz sind, werden sie auch nach der Ausbildung von ihren Hundeführern zweimal pro Woche trainiert. So zum Beispiel im luxemburgischen Altwies.
Auf dem Trainingsgelände sieht es aus wie nach einem schlimmen Erdbeben. Große und kleine Steine, Geröll, Möbel, Eisen und Stahl liegen kreuz und quer verteilt. „So ein Gelände ist sehr sehr gut. Im Realfall hat man ja nie ein Gelände, dass sich nicht bewegt. Wir haben Staubentwicklung und so weiter, und daher ist es wichtig, dass die Hunde sich daran gewöhnen", sagt Popvic.
Der Ernstfall
Pro Jahr erlebt der THWler rund 30 bis 40 Sucheinsätze. Meistens werden Menschen vermisst und im umliegenden Gebiet oder Wald gesucht.
Popovic größter Einsatz bisher war vor vier Jahren in Beiruth. Nach der großen Explosion am Hafen habe es ein Hilfegesuch des Libanon gegeben. Bei einem solchen Hilfegesuch werde über Brüssel dann in den einzelnen Ländern dann die Teams alarmiert und koordiniert. "Innerhalb von vier Stunden sind wir dann am Flughafen, das Material ist da und wir sind bereit zum fliegen.“
Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" und in der "Region am Mittag" am 18.06.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.