Kind beim Schwimmen lernen (Foto: DLRG)

Erste Schritte zum Schwimmen lernen

  07.10.2022 | 00:00 Uhr

Es ist wichtig, dass Kinder Schwimmen können. Doch es gibt zu wenige Kurse. Eltern können ihre Kinder aber mit einigen Übungen schon aufs Schwimmen lernen vorbereiten.

Zu wenig Schwimmkurse

Schwimmen macht Kindern Spaß. Und jedes Kind sollte auch unbedingt Schwimmen lernen. Doch um einen Platz in einem Schwimmkurs zu bekommen muss man derzeit viel Glück haben oder viel Geduld: Da in den Corona-Lockdowns viele Kurse nicht stattfinden konnten, sind die Wartelisten durch den Anmeldestau noch länger geworden. So kann es durchaus bis zu eineinhalb Jahre dauern, bis man sein Kind zum Schwimmkurs bringen kann.

Hinzu kommt, dass die gestiegenen Energiepreise auch die Schwimmbäder hart treffen. Um Kosten zu sparen ist daher nicht nur das Wasser jetzt zwei Grad kälter, die Hallenbäder sind auch später in die Wintersaison gestartet, so Alfred Schommer von der DLRG in Dillingen, und werden voraussichtlich auch schon Ende April wieder schließen. Weniger Zeit bedeutet auch weniger Schwimmkurse.

Großräumig suchen

Schwimmkurse sind wichtig. Daher sollte man nicht nur im eigenen Ort nachfragen, ob Plätze frei sind, sondern sich auch in der Umgebung erkundigen.

>> Schwimmkurssuche bei der DLRG deutschlandweit
Beispiel: Bei der Ortsgruppe Saarbrücken hat der Anfängerkurs Seepferdchen noch Plätze frei. Anmeldeschluss ist am 11.10.2022 - 15:00 Uhr

Aufs Schwimmen lernen vorbereiten

Die Wartezeit kann man zudem nutzen, um seinem Kind mit ein paar Übungen wichtige Grundfertigkeiten beizubringen und es damit auf den Schwimmkurs vorzubereiten.

Dabei geht es darum, das Kind Schritt für Schritt mit dem Element Wasser vertraut zu machen, es soll sich schließlich darin angstfrei und sicher bewegen können. Die Broschüre "Mein Weg zum sicheren Schwimmer" der DLRG hilft dabei:

1. Schritt: Fortbewegung im Wasser

  • Zunächst einmal soll das Kind bis zum Bauch ins Flachwasser laufen,
  • darin hüpfen,
  • sich mit Sprüngen vorwärts bewegen
  • oder dazu auch die Hände zuhilfe nehmen.

2. Schritt: Tauchen

  • Zuerst das Gesicht aufs Wasser legen,
  • dann mit dem Kopf untertauchen,
  • unter Wasser die Augen öffnen,
  • Gegenstände erkennen,
  • untertauchen und heraufholen.
  • Schließlich Delfinsprünge machen, d.h. in kleinen Sprüngen im bauchtiefen Wasser mit den Armen voran ab- und wieder auftauchen

3. Schritt: Gleiten im Wasser

Dazu gehört u.a.

  • sich vom Beckenrand abstoßen und den Körper dabei strecken,
  • sich abstoßen und den Kopf zwischen den Armen ins Wasser legen,
  • sich in Bauchlage kräftig abstoßen und möglichst weit gleiten,
  • dann das Ganze in Rücken- und Seitenlage versuchen

4. Schritt: Atmen

  • zuerst einen Ball im Wasser vor sich herpusten
  • dann unter Wasser Luftblasen blubbern
  • unter Wasser die Luft anhalten und langsam ausblasen
  • mehrmals über Wasser einatmen und unter Wasser ausatmen

5. Schritt Springen

  • Jetzt soll das Kind in brusttiefem Wasser hüpfen
  • dann dabei untertauchen
  • zunächst mit Hilfe, dann alleine aus der Hocke vom Beckenrand ins Wasser springen
  • dann das Ganze aus dem Stand

6. Schritt: Auftreiben/Schweben

  • Im letzten Schritt soll sich das Kind in Bauchlage aufs Wasser legen und die Luft anhalten
  • dann in Rückenlage
  • dann dabei die Arme und Beine am Körper anlegen
  • danach Arme und Beine weit ausstrecken
  • und schließlich auf dem Wasser liegend durch langsames Ausatmen absinken.

Die komplette Broschüre "Mein Weg zum sicheren Schwimmer" ist für 55 Cent bei der DLRG erhältlich.

Kind beim Schwimmen lernen (Foto: DLRG)

Vom Seepferdchen zum Freischwimmer

Auch der Anfängerschwimmkurs 'Seepferdchen' will den Kindern zunächst die Angst vor dem Wasser nehmen und erreichen, dass sie sich sicher darin bewegen können und schließlich das Brustschwimmen lernen. Am Ende des Kurses muss das Kind vom Beckenrand springen, 25 Meter schwimmen und aus schultertiefem Wasser mit den Händen einen Gegenstand heraufholen. Sichere Schwimmer sind die Kinder dann aber noch nicht.

Der nächste Schritt ist das Deutsche Schwimmabzeichen DSA Bronze ('Freischwimmer'). Dazu muss man u.a. kopfwärts vom Beckenrand springen, in 15 Minuten mindestens 200 Meter schwimmen in wechselnden Schwimmarten und zwei Meter tief tauchen. Wer diese Prüfung abgelegt hat, kann sich als sicheren Schwimmer fühlen.

Fortgeschrittene Schwimmer können dann das Schwimmabzeichen auch noch in Silber und Gold ablegen.

Tauchen im Schwimmbad (Foto: DLRG)


Auch Thema am 07.10.2022 in der Sendung 'SR 1 - Die Morningshow'.

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