Wespen (Foto: pixabay)

Warum gibt es in diesem Sommer so wenige Wespen?

  27.07.2023 | 00:00 Uhr

Ist Euch aufgefallen, dass in diesem Sommer fast keine Wespen stören? Was ist da los? Bleibt es so ruhig? Und was hilft, sie gegebenenfalls zu vertreiben?

Kalt und feucht mögen Wespen nicht

Wespen lassen meistens nicht sehr lange auf sich warten, wenn man draußen im Biergarten sitzt. Doch in diesem Jahr sind sie seltener anzutreffen. Und Naturschutzverbände haben tatsächlich weniger Wespen gezählt.

Schuld daran waren die kühlen Temperaturen und das feuchte Klima. Der April 2023 galt im Vergleich zu den Vorjahren als zu regenreich. Dadurch hatten die Tiere nicht genügend Nahrung und viele Königinnen sind verhungert oder Nester wurden weggespült.

Die Wespen kommen noch

Das bleibt allerdings nicht so. Das heißt: Die Wespen kommen noch, nur mit Verspätung. Denn Anfang August haben die Nester ihre volle Besatzung und dann geht es wieder los. Die Larven benötigen tierisches Eiweiß, Pollen bringen nichts mehr und da freuen sich die Wespen natürlich auf den Grillteller draußen im Garten.

"Die Angst vor Wespen ist unbegründet, man muss sich richtig verhalten", sagt Wespen-Expertin Wega Kling vom NABU-Saar.

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Ersatzfutter aufstellen

Ein Naschteller ist zum Beispiel eine gute Idee, um die Wespen vom Gartentisch wegzulocken, empfiehlt die Expertin. Die Wespen würden sich dann auf diese Stellen konzentrieren und die Beute wegtragen. Wespenfallen, so Wega Kling, seien keine gute Idee. Damit töte man auch alle andere Insekten. Wespen gehören zu unserer Nahrungskette dazu. Sie sind Bestäuber und eigentlich sehr nützlich, denn sie fangen Fliegen, Mücken, Raupen, Spinnen.

Duftnelken und Teebaumöl mögen Wespen nicht

Wespen können von Parfum und Cremes angezogen werden, daher vermeidet man solche Düfte am besten. Es gibt aber auch natürliche Gerüche, die Wespen nicht mögen: Duftnelken, Nelkenöl oder Teebaumöl. Auch Rauch kann helfen, Insekten zu vertreiben, muss er aber nicht.

So lässt sich Ärger vermeiden

Sollte trotz Geruchsbarrieren mal eine Wespe in die Nähe kommen, ist ganz wichtig: Ruhe bewahren! Wespen stechen nicht direkt zu, sondern fühlen sich nur dann angegriffen, wenn sie die Königin beschützen oder in der Nähe eines Nestes sind.

Ein paar Tipps, um Ärger zu vermeiden:

  • Nahrungsmittel im Freien abdecken
  • Reste schnell wegräumen
  • Nach dem Essen bei Kindern den Mund abwischen
  • Nie direkt aus der Flasche trinken, besser mit Strohhalm
  • Wenn möglich auf Parfüms, Cremes und andere Düfte verzichten

Wespen auf einem Obstteller (Foto: Pixabay/Katzenfee50)

Nicht schlagen!

Egal wie lästig Wespen werden – bitte nicht einfach draufhauen. Wespen sind wildlebende Tiere und fallen unter das Naturschutzgesetz. Einige stehen sogar unter Artenschutz. Im Saarland sind das zum Beispiel die französische Wespe, die sehr schlank ist, oder die rote Wespe, die einen roten Ring um den Unterleib hat.

Nester nicht selbständig umsiedeln

Wespen ohne Grund zu töten oder ihre Nester auf eigene Faust zu entfernen, ist verboten. Wer erwischt wird, erhält in den meisten Fällen eine Verwarnung oder ein Bußgeld – die Ordnungshüter entscheiden von Fall zu Fall. Die Höchststrafe im Saarland beträgt laut bussgeldkatalog.org 10.000 Euro.

Aufgehoben ist das Verbot, wenn eine direkte Gefahr besteht. Allergiker oder Eltern, die ihre kleinen Kinder bedroht sehen, dürfen Wespen unschädlich machen - hier geht die Sicherheit der Menschen vor das Wohl der Tiere.

Auch bei Nestern gilt: Umgesiedelt wird nur, wenn es nicht anders geht - wenn viele Kinder in der Nähe spielen oder die Substanz eines Hauses gefährdet ist. Hilfe und Tipps gibt es beim NABU und den örtlichen Feuerwehren.

Erste Hilfe bei Stichen

Manchmal hilft alle Vorsicht nichts – man wird gestochen. Auch hier gilt: keine Panik. Selbst mehrere Stiche gleichzeitig sind für gesunde Menschen ungefährlich, wenn auch schmerzhaft. Anders ist es bei Allergikern: Sie sollten sofort zum Arzt gehen.

Drei einfache Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • Stich sofort kühlen, ein bis zwei Stunden kühl halten
  • Kühlende Salben verwenden
  • Schwellung mit einer Zwiebel einreiben

Viele weitere Infos gibt es beim NABU Saarbrücken.

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Auch Thema am 27.07.2023 in der Sendung 'SR 1 - Die Morningshow'.

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