Vier Wochen nach dem großen Hochwasser
Viele Gemeinden waren vom großen Pfingsthochwasser betroffen. Straßen und Keller wurden überflutet, teilweise mussten Menschen evakuiert werden. Aber wie sieht es vier Wochen nach dem Hochwasser im Saarland aus? In Rußhütte und Ottweiler zeigt sich vor allem wieder die Solidarität der Saarländer und Saarländerinnen.
Es war ein Jahrhunderthochwasser, das Pfingsten weite Teile des Saarlandes überschwemmte. Hänge rutschen ab, Flüsse und Bäche traten über ihre Ufer, aus der Kanalisation drückte sich das Wasser in zahllose Keller und überfluteten die, Straßen. Vielerorts wurden Gebäude und Straßen wurden so schwer beschädigt, dass sie noch nicht wieder hergerichtet werden konnten. Die Höhe der Schäden gehen lassen sich immer noch nicht genau beziffern, liegen aber im mehrstelligen Millionenbereich.
Inzwischen sind vier Wochen ins Land gegangen. Seither kämpfen Betroffene mit den Folgen.
Selbsthilfe in Rußhütte
Beispielsweise Johannes Herges, der Besitzer einer Schuhwerkstatt in Rußhütte. Durch das Hochwasser fiel der Strom aus und so standen seine Werkstatt und damit die Produktion eine Woche lang still. Ohne einen helfenden Nachbar stünde er immer noch ohne Strom da, sagt Herges.
Durch das Hochwasser wurden aber auch die teuren Maschinen in seinem Betrieb beschädigt. Die konnte er inzwischen reparieren. Ob sie auch dauerhaft halten, muss die Zeit zeigen.
Aber nicht nur die Maschinen hatten durch das Wasser starke Schäden erlitten. Auch die Schnittschablonen und Materialien für Schuhe wurden Opfer des Hochwassers. Alleine das sind Schäden, von über 50.000 Euro.
Alle packen in Ottweiler mit an
Auch in Ottweiler hat das Hochwasser gewütet. In dem Lokal "Onkel Toms Hütte" sind nicht nur Möbel und Geräte den Fluten zum Opfer gefallen. Auch die Decken und Wände müssen erneuert werden. Die Gebäude-Trockner, die seit drei Wochen gegen die Feuchtigkeit in „Onkel Toms Hütte“ kämpfen, sind bei den Rigips-Platten und abgehängten Decken überfordert. Jetzt muss nach allen Möbeln und Gerätschaften auch noch die Innen-Verkleidung raus.
Der Betreiber Thomas Stutz hat aber den Blick für das Positive nicht verloren. Bei den Aufräumarbeiten habe er eine mindestens 100 Jahre alte Zimmertür entdeckt, sagt er. Den richtigen zukünftigen Platz dafür weiß er schon.
Im Juli möchte Stutz sein Lokal wieder eröffnen. Damit das klappt, packen alle mit an: Neben seinen Angestellten helfen auch Nachbarn, Freunde und Stammgäste mit.
Fußball für den guten Zweck
Und Stammgast Kai möchte dabei etwas mehr tun: Er organisiert ein Fußball-Turnier, um Spenden zu sammeln. Es soll Ende Juni in Ottweiler stattfinden. Der SV Auersmacher soll gegen einen Luxemburger Club, der schon Euroleague gespielt hat, antreten. Und dadurch soll Hilfe für alle Flutbetroffenen in Ottweiler entstehen.
Der SR-Ticker zum Hochwasser
Ein Thema in "Guten Morgen" am 14.06.2024 auf SR 3 Saarlandwelle