Der Kinderspielplatz in Bexbach (Foto: Ralf Schug)

Nicht einmischen. Kinder einfach Kinder sein lassen

  26.01.2016 | 17:43 Uhr

Vom kleinen Streit zur Massenprügelei

In einem Indoor-Spielplatz in Saarbrücken-Güdingen ist es am Wochenende zu einer Schlägerei gekommen. Dabei wurden ein Erwachsener und ein Kind leicht verletzt. Nach Polizeiangaben hatten sich mehrere Kinder um ein Sprungkissen gestritten. Zwei Väter wurden daraufhin handgreiflich. Die Schlägerei weitete sich schließlich aus; bis zu 15 Personen waren daran beteiligt. Die Polizei musste mit mehreren Streifenwagen anrücken, um die Lage zu beruhigen.

Nur ein Ventil

Das sich Kinder mal streiten und balgen, das ist eigentlich normal. Dass daraufhin auch die Eltern handgreiflich werden, ist inzwischen aber auch keine Seltenheit mehr, sagt der Saarbrücker Psychologe Gernot Schiefer. In diesen Fällen sind die Kinder oft nur ein Vorwand, der den Erwachsenen die Möglichkeit gibt, ihren eigenen Ärger und Frust abzureagieren. Doch die Eltern sollten statt dessen aber lieber Ruhe bewahren und die Kinder den Streit unter sich klären lassen.

Denn je jünger die Kinder sind, desto mehr Angst löst die Situation bei ihnen aus, so der Psychologe. Ältere Kinder neigen schon eher dazu mitzumachen und ebenfalls aggressiv zu werden. Die Kleinen dagegen versuchen vielmehr, ihre Angst durch Agression zu bewältigen.

Eine Zunahme der Gewalt sieht Schiefer allerdings nicht; seines Erachtens kommt es uns nur so vor. Wissenschaftliche Daten liegen darüber aber nicht vor.

Im konkreten Fall kam noch hinzu, dass hier wohl zwei temperamentvolle Familien aus Frankreich und Italien aufeinandergetroffen sind; da waren sicher noch ganz andere Aspekte mit im Spiel.

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