Saarland bereitet sich auf Schulkinder aus der Ukraine vor
Unter den Flüchtlingen, die aus der Ukraine zu uns kommen, sind auch Kinder, die dann hier bei uns zur Schule gehen müssen. Im Saarland bereitet man sich daher schon darauf vor, sie in den Schulen entsprechend zu betreuen und zu integrieren, sagt Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot. Dazu sei allerdings auch mehr Personal notwendig.
Immer mehr Menschen sind auf der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine. Viele suchen Schutz in Deutschland. Darunter auch viele Kinder. Wie die in Deutschland weiter zur Schule gehen können, darüber hat die Kultusministerkonferenz beraten. Deren Vorsitzende Karin Prien aus Schleswig-Holstein rechnet mit Hunderttausenden Schulkindern aus der Ukraine.
Nach Angaben der saarländischen Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot sind derzeit an den Schulen im Saarland - Stand 10.03.2022 - neun Kinder, die aus der Ukraine geflohen sind. Doch es werden sicher noch viele mehr. Da man aber jetzt noch nicht wisse, wann und wie viele noch zu uns kommen werden, müsse man flexibel reagieren, so die Ministerin. „Wir rechnen allerdings mit mehr Kindern als in der großen Fluchtbewegung 2015“, so Streichert-Clivot.
Schutz bieten
Im Saarland gilt für die Kinder ab dem Tag der Ankunft die Schulpflicht. „Und ich glaube, gerade in den ersten Wochen der Ankunft wird es ganz wichtig sein, ihnen verlässliche Strukturen zu bieten, ein geschütztes, ein sicheres Umfeld und auch verständnisvolle Menschen in den Schulen.“
Auch geflüchtete Lehrkräfte aufnehmen
In der Vergangenheit habe man gute Erfahrungen damit gemacht, die Kinder direkt in die Klassen ihrer jeweiligen Altersgruppe zu integrieren, so die Ministerin. "Natürlich geht das nur mit der notwendigen Unterstützung durch unsere Sprachförderlehrkräfte.“ Daher werde derzeit auch geprüft, wie beispielsweise auch flüchtende Lehrkräfte oder Erzieherinnen in den Bildungseinrichtungen aufgenommen werden könnten.
Mehr Personal notwendig
Zusammen mit den Landkreisen müsse zudem geklärt werden, wie insbesondere die Betreuung traumatisierter Kinder und Jugendlicher sichergestellt werden könne. Dazu sei in jedem Fall mehr Personal notwendig.
Es gehe also nicht darum, um Lehrerstellen zu streiten, sondern darum, sie zur Verfügung zu stellen: „Kinder sind schulpflichtig. Wir müssen also an der Stelle für entsprechenden Schulraum sorgen. Und das geht nicht nur mit entsprechendem Raum, sondern natürlich auch mit dem entsprechenden Personal.“
Die Ministerin rechnet dabei mit der notwendigen Unterstützung in der Landesregierung. „Ich bin sicher, dass wir da auch die entsprechenden finanziellen Ressourcen zur Verfügung haben, um das sicherzustellen.“
Auch Thema auf SR 1 am 10.03.2022 in der Sendung 'Stand der Dinge'.