Das Bachstelzennest unter dem Sprungturm (Foto: SR / Oliver Buchholz)

Bachstelzen nehmen Sprungturm ein

  28.06.2023 | 12:20 Uhr

Aktuell ist der 3-Meter-Sprungturm im Freibad "Lakai" in Neunkirchen gesperrt. Unter dem Turm hat ein Bachstelzenpaar ein Nest gebaut. SR 1 Reporter Oliver Buchholz war vor Ort und hat ein Blick auf die jungen Küken geworfen.

Im Neunkircher Freibad Lakai macht es am 3-Meter-Turm gerade weniger "PLATSCH!" - dafür umso mehr "PIEP"!

Bachstelzen-Familie besetzt den 3-Meter-Sprungturm
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Bachstelzen-Familie besetzt den 3-Meter-Sprungturm

Die Leiter zum Sprungturm ist mit rot-weißem Absperrband umwickelt. Aktuell darf niemand von dort springen. Seit ein paar Wochen wohnt unter dem Turm eine Bachstelzen-Familie. Die will man bei der Aufzucht der vier Küken nicht stören. Ursprünglich waren sechs Eier im Nest, erzählt Schwimmeisterin Sonja Wöll, als sie das Nest vor vier Wochen entdeckte. Der Badebetrieb im Lakai laufe ansonsten ganz normal sagt Katrin Schumacher vom Bäderbetrieb und die Besucher zeigten auch meist Verständnis für den Schutz der Tiere.

Bachstelzen nutzen auch das Freibad

Suchbild: Wo ist die kleine Bachstelze? (Foto: SR / Oliver Buchholz)
Suchbild: Wo ist die kleine Bachstelze?

Wer die Vogeleltern beobachtet, kann sie vor allem am Abend, wenn es weniger Besucher im Lakai gibt auch mal beim Baden im Freibadwasser beobachten. Auch die Insekten-Mahlzeiten für die Küken werden gerne mal im Wasser des Lakai geputzt bevor sie an die Kleinen verfüttert werden.

Dabei mache das im Wasser vorhandene Chlor den Tieren nichts aus, sagt Sonja Wöll - schließlich würden auch wir Menschen das Wasser mal herunterschlucken und zudem kämen auch andere Vögel wie Raben oder Krähen wenn sie Durst haben ins Lakai zum Trinken.

Die Bachstelze im Portrait

Bachstelze am Beckenrand (Foto: SR / Oliver Buchholz)
Bachstelze am Beckenrand

"Die Bachstelze bevorzugt Nischenbrutplätze. Diese finden sich zum Beispiel an Häusern. Oft sind es kleine Nischen unter oder hinter Verschalungen, hinter abstehenden Mauerstücken, über Windfängen oder in Maueraussparungen, stets möglichst geschützt, mit einem „Dach über dem Kopf“. Schreibt der NABU zu dem gerne wippenden, kleinen Vogel. So ist der Sprungturm anscheinend ein idealer Nischenbrutplatz für die Bachstelzen.

Die Bachstelzenküken im Nest (Foto: SR / Oliver Buchholz)
Die Bachstelzenküken im Nest

Auch die Mitarbeiter im Lakai haben schon einiges über den kleinen schwarz-weißen Vogel gelernt. So gibt es laut Katrin Schumacher in Deutschland 475.000 bis 680.000 Brutpaare. Von März bis Oktober sind sie auch bei uns im Saarland zu Gast - über den Winter findet man die Vögel in Süd-West-Europa und Nord-Afrika.

So sind die Mitarbeiter im Neunkircher Lakai schon fast traurig darüber, dass die kleinen Bachstelzen in wenigen Tagen flügge werden. Denn irgendwie hat man die kleinen Piepmätze auch ins Herz geschlossen. Dafür kann man aber schon bald wieder vom 3-Meter-Turm springen. Dann macht es wieder mehr "Platsch statt Piep!".

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