Na, dann gute Nacht
Erst versucht man es mit Streicheleinheiten, dann gibt's Rippenstöße, schließlich helfen nur noch getrennte Schlafzimmer - wer neben einem Partner liegt, der schnarcht, hat's schwer. Denn wenn der eine sägt, ist für den anderen die Nachtruhe vorbei. Dabei können die meisten gar nichts dafür...
Mit größerer Wahrscheinlichkeit ist es der Partner, der für die Geräuschkulisse sorgt. Denn Männer schnarchen mehr als Frauen. Daran sind nicht nur Erbfaktoren schuld, auch das Testosteron trägt seinen Teil dazu bei, sagt Dr. Uwe Fremder; er ist Schlaf-Mediziner an der Klinik in Hofheim.
Männer schnarchen auch lauter als Frauen. Dabei bringen es die kraftvollen Exemplare durchaus auf knapp 100 Dezibel Lautstärke. Damit könnten sie einem vorbeifahrenden LKW oder gar einem Presslufthammer locker Konkurrenz machen.
Wenn es im Gaumen zu eng wird
Das unerwünschte Geräusch kommt durch das Vibrieren des Gaumensegels zustande, so Dr. Fremder. Wenn wir schlafen kann unsere Muskulatur mal entspannen, denn dann wird sie nicht gebraucht. Als Folge davon wird sie schlaff. Tut sie das in einem stärkeren Maße, kann es im Gaumenbereich eng werden und die Luft nicht mehr ungehindert in die Lunge fließen. Dort hängt unser Gaumensegel mit dem Zäpfchen; das wird dann in Schwingungen versetzt.
Gegenmaßnahmen
Der leidende Partner bzw. die Partnerin kann im Grunde leider nur wenig gegen das unerwünschte Schnarchkonzert tun. Man kann zumindest versuchen, den Schnarcher in Seiten- oder Bauchlage zu bringen, wenn das geht. Es hilft auch schon, den Oberkörper etwas hoch zu legen. Viele Schnarcher liegen nämlich auf dem Rücken. Dabei fällt die Zunge nach hinten und im Gaumen wird's eng ...
Wer nicht schnarchen will, sollte auch besser auf das Bierchen oder Glas Wein zum Tagesausklang verzichten. Denn auch schon eine geringe Menge Alkohol sorgt nicht nur dafür, dass wir entspannen, sondern unsere Muskeln ebenfalls, was wiederum das Schnarchen fördert. Auch auf andere Genussmittel wie Zigaretten sollte man am Abend deshalb besser verzichten.
Übergewicht ist ein weiterer Faktor, der für Enge im Rachenraum sorgt und so das Schnarchen begünstigt. Schon ein paar Kilo weniger können sich bereits positiv auswirken, so Dr. Fremder.
Den Arzt aufsuchen
Regelmäßiges und schweres Schnarchen kann zu Schlafstörungen, Müdigkeit, Erschöpfungszuständen und in der Folge zu Gesundheitsproblemen führen. Wenn daher alle Maßnahmen nicht helfen oder das Schnarchen noch mit einer Apnoe, also mit Atemstillständen, verbunden ist, dann sollte man besser einen Arzt zu Rate ziehen. Er kann feststellen, ob es organische Ursachen für das Schnarchen gibt, die sich möglicherweise beheben lassen. Zum Beispiel kann bei einer Fehlstellung des Kiefers eine Schiene Besserung bringen. Oder eine Atemmaske für eine bessere Sauerstoffzufuhr sorgen.