Eine geschlossene Schlecker-Filiale (Foto: dpa)

Anton Schlecker muss sich vor Gericht verantworten

  07.03.2017 | 16:29 Uhr

"Es ist nichts mehr da. Wir haben die Insolvenz der Schlecker e.K. angemeldet". Mit diesen Worten von Meike Schlecker am 23. Januar 2012 verloren rund 25 000 Mitarbeiter der Drogerie-Märkte Schlecker ihre Arbeit. Jetzt müssen sich Unternehmenschef Anton Schlecker und seine Familie vor dem Landesgericht Stuttgart verantworten.

Nach fünf Jahren beginnt der Mammut-Prozess gegen Drogeriemarkt-Chef Anton Schlecker und seine Familie. Die Vorwürfe lauten: Vorsätzlicher Bankrott, Insolvenzverschleppung, falsche Versicherung an Eides Statt und gemeinschaftliche Untreue. Es drohen mehrjährige Haftstrafen, wenn die Vorwürfe bewiesen werden können.

Wo sind die Millionen geblieben?
Der heute 71-jährige Anton Schlecker hat vor Bekanntgabe des Bankrotts offenbar sein Vermögen an seine Enkel verschenkt beziehungsweise Rechnungen seiner Kinder in Höhe mehrer Millionen Euro übernommen. Mit Tochterfirmen hat er überteuerte Verträge abgeschlossen - und zufällig hatten bei diesen Firmen seine Kinder das Sagen. Auch dadurch soll sehr viel Geld aus dem Unternehmen geflossen sein. Neben Anton Schlecker stehen daher auch seine Ehefrau und Schleckers Kinder vor Gericht; ihnen wird Beihilfe zum Bankrott vorgeworfen.

Was wurde aus den Mitarbeitern?
Durch die Insolvenz der Drogerie-Kette gingen 2012 rund 25.000 Arbeitsplätze verloren. Was ist aus den Schlecker-Mitarbeitern, zum großen Teil Frauen, geworden? Wie schnell haben sie eine neue Arbeitsstelle gefunden, wenn überhaupt? Im Saarland arbeiteten rund 280 Mitarbeiter in den etwa 70 Schlecker-Filialen. Ob ihnen ausstehende Löhne oder Abfindungen gezahlt werden, entscheidet sich nicht in diesem Prozess. Sie können sich Hoffnung auf das laufende Insolvenz-Verfahren machen. Bis eine Entscheidung fällt, wird es allerdings noch einige Jahre dauern.



Über dieses Thema hat SR1 auch in der Sendung "Balser & Mark. Dein Morgen" am 06.03.17 berichtet.

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