Rauchfreie Zonen auch in Außenbereichen?
In Außenbereichen, unter anderem von Restaurants, Cafés und anderen Freizeit-Einrichtungen, aber vor allem da, wo Kinder und Jugendliche sind, soll weniger geraucht werden. Das schlägt zumindest die EU-Kommission vor. Doch was genau soll diese Empfehlung bewirken und wie soll die Maßnahme umgesetzt werden?
Die EU-Kommission hat eine neue Initiative vorgestellt, die den Schutz der Menschen vor Passivrauch und Aerosolen in der Umgebung verbessern soll. Dazu wird die Empfehlung des Rates über rauchfreie Umgebungen aus dem Jahr 2009 überarbeitet, um auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren.
Junge Leute besser schützen
Den Mitgliedstaaten wird empfohlen, ihre Maßnahmen auch auf Außenbereiche auszuweiten, um damit vor allem Kinder und Jugendliche besser zu schützen. Dies betreffe Orte wie öffentliche Spielplätze, Freizeitparks, Freibäder sowie die Außenbereiche von Gesundheits- und Bildungseinrichtungen und Haltestellen, so die EU-Kommission.
Zunehmender Konsum
Ein wichtiger Aspekt der neuen Empfehlung sei auch die Einbeziehung neuartiger Produkte wie elektronische Zigaretten und erhitzte Tabakerzeugnisse, die zunehmend von sehr jungen Menschen konsumiert würden. Die Emissionen dieser Produkte stelle "erhebliche gesundheitliche Risiken dar, insbesondere für die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System", heißt es weiter. Durch diese Maßnahmen soll der Konsum solcher Produkte eingedämmt und langfristig eine 'Generation rauchfrei' bis 2040 erreicht werden.
Um die Umsetzung dieser Maßnahmen zu unterstützen, stellt die Kommission finanzielle Mittel bereit: 16 Millionen Euro fließen direkt aus dem 'EU4Health-Programm', während bereits 80 Millionen Euro aus dem 'Horizont-Programm' für Forschungsprojekte zur Suchtprävention und Tabakkontrolle bereitgestellt wurden.
Nicht nur gesundheitliche Vorteile
Ziel der Empfehlung sei es, die Bevölkerung vor den schädlichen Auswirkungen des Rauchens zu beschützen und die Verbesserung der Umgebungsluft, so die EU-Kommission. Dies solle nicht nur gesundheitliche Vorteile bringen, sondern auch die gesellschaftliche Akzeptanz des Konsums von Tabak- und Nikotin-Produkten verringern, insbesondere bei Jugendlichen.
Wirtschaftliche Folgen
Die wirtschaftlichen Folgen dieser Maßnahmen wurden ebenfalls untersucht: Studien zeigten, dass positiven Effekte, wie beispielsweise geringere Gesundheitskosten und höhere Zufriedenheit im Gastgewerbe, die möglichen negativen Auswirkungen, wie etwa geringere Steuereinnahmen, überwiegen, teilt die EU-Kommission mit.
Mitgliedstaaten entscheiden selbst
Die EU-Kommission setzt sich weiterhin aktiv für eine Reduzierung des Tabakkonsums ein, mit dem Ziel, bis 2040 eine 'Generation rauchfrei' zu schaffen, in der nur fünf Prozent der Bevölkerung Tabakerzeugnisse konsumieren.
Allerdings beinhaltet die Initiative nur Vorschläge. Die Mitgliedstaaten können selbst entscheiden, ob sie Gesetze dazu beschließen.
Auch Thema am 08.10.2024 in der Sendung "SR 1 - Die Morningshow".