Im Parkbad in Wadgassen
Das Wochenende steht vor der Tür. Bei dem schönen Wetter zieht es einen doch direkt ins Freibad. Wir haben diese Woche in jedem Landkreis einen Geheimtipp vorgestellt und biegen auf die Zielgerade ein. Es geht in den Landkreis Saarlouis nach Wadgassen - und zwar ins Parkbad.
Wer am Ortseingang von Wadgassen nicht richtig aufpasst, fährt erstmal am Parkbad vorbei. Zwei relativ unscheinbare Schilder weisen an der Hauptstraße auf den Parkplatz links hin. Im nahegelegenen Kreisel gedreht und abgebogen, erschließt sich hinter dem ganzen Verkehr und den vielen Häusern eine riesige Fläche aus Wiese, Bäumen und Wasser - das Parkbad.
Viele Stammgäste kommen seit Jahrzehnten
Stammgäste wie Petra und Hubert Kiefer kommen wegen der Ruhe und Entspannung schon seit fast 40 Jahren hierher. Scheint draußen die Sonne, packt das Ehepaar auf der Wiese vor den Schwimmbecken die Campingstühle und die Picknickdecke aus. Andere Stammgäste kommen sogar noch öfter und bei deutlich kühleren Temperaturen, erzählt Andrea Lorson. Sie arbeitet im Parkbad an der Kasse.
"Auch wenn es nur 15 Grad sind, die Stammgäste kommen. Die sind natürlich hartgesotten und springen dann in das Eiswasser sozusagen und schwimmen ihre Bahnen. Die sind da wirklich sehr mutig!"
Zwei Freibadwelten kombiniert
Und werden dafür gleich mit zwei Freibadwelten belohnt. Mitten im Zentrum liegt das Naturwasserbecken. Mit 4.500 Quadratmetern eins der größten im ganzen Saarland. Das Wasser hierfür bereitet das Freibad mit mehreren großen Schilfgrasfeldern zum großen Teil selbst wieder auf. Umringt von einem hölzernen Steg und Sandflächen mit Strandkörben fühlt sich das ungechlorte Becken wie ein See inmitten des Parks an. Und das finden nicht nur die menschlichen Besucher.
"Wir haben tatsächlich auch tierische Gäste hier im Parkbad, die natürlich keinen Eintritt bezahlen. Wildgänse kommen ständig zu uns. Die fühlen sich hier sehr wohl", sagt Lorson.
KI unterstützt Schwimmmeister
Direkt neben dem Naturbecken auf der anderen Seite des Stegs liegt das azurblaue, gechlorte Nichtschwimmerbecken mit zwei Rutschen. Davor stehen mehrere Masten mit Kameras. Was die aufzeichnen, landet nicht beim Sicherheitsdienst auf Bildschirmen, sondern soll den Schwimmmeistern helfen - mithilfe von Künstlicher Intelligenz.
"Sobald ein Badegast das Becken betritt, wird er von seinem Bewegungsmuster her überprüft, überwacht und wenn dort ein Fall eintreten sollte, der nicht zu den urtypischen Bewegungsmustern zählt, wie zum Beispiel ein Ertrinken - leblos auf dem Boden längere Zeit verharren - dann springt die KI an", erklärt der technische Betriebsleiter Frank Judith. Die KI sendet ein Signal an die Smart-Watches der Schwimmmeister.
Alles im Blick dank KI
Dadurch können sie zwei Becken auf einmal im Auge behalten. Einen solchen kritischen Moment gab es bisher noch nicht im Parkbad in Wadgassen - und das Team sorgt dafür, dass es auch so bleibt.
Übersicht
Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 09.08.2024 auf SR 3 Saarlandwelle