Hasso Müller-Kittnau erhält das Bundesverdienstkreuz
Hasso Müller-Kittnau bekommt am 8. September das Bundesverdienstkreuz verliehen. Der Saarbrücker erhält die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik für sein Engagement in der Schwulen- und Lesbenbewegung.
Fast 30 Jahre war Hasso Müller-Kittnau sowohl im Vorstand des heutigen saarländischen Lesben- und Schwulenverbandes sowie im Bundesverband der Lesben und Schwulen (LSVD) ehrenamtlich tätig. Aber nicht nur dort setzt er sich seit Jahrzehnten für die Rechte dieser Menschen ein.
Er sei in ganz unterschiedlichen Funktionen aktiv gewesen, blickt er zurück: "1984, auf dem Gewerkschaftstag der damaligen Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen und Vorläufer von Verdi , waren wir mit die erste DGB-Gewerkschaft, die sich für die Streichung des Paragrafen 175 ausgesprochen hat." Die Regelung des Strafgesetzbuches stellte sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe.
"Wir haben wahnsinnig viel erreicht" zieht Müller-Kittnau zufrieden Bilanz. Dazu gehören das Antidiskriminierungsgesetz, die eingetragene Lebenspartnerschaft und schließlich die Öffnung der Ehe. "Das sind Punkte, die wirklich Meilensteine in der Geschichte sind", sagt er. Seit 2016 ist Müller-Kittnau zudem Mitglied im Rundfunkrat und im Programmbeirat des Saarländischen Rundfunks.
Wer das Bundesverdienstkreuz erhält, entscheidet das Bundespräsidialamt. Die Vorschläge reichen in der Regel die Staatskanzleien der Bundesländer ein. Dort wird der Orden normalerweise auch verliehen. So zeichnet Ministerpräsident Tobias Hans Müller-Kittnau im Rahmen einer Feierstunde in der Staatskanzlei aus.
Darüber, wo der Orden bei ihm Zuhause seinen Platz finden soll, hat sich Müller-Kittnau noch keine Gedanken gemacht: "Ich habe ja schon die Bürgermedaille der Landeshauptstadt Saarbrücken", sagt er. Die stehe zwischen dem Meissener-Porzellan in einer Vitrine. Und da komme vielleicht das Bundesverdienstkreuz dazu.
Auch Thema am 07.09.2021 auf SR 1 in der Sendung 'Dein Vormittag im Saarland'.