Mietbelastung für die Saarländer besonders hoch
Wohnen wird im Saarland immer teurer. Im Vergleich zu anderen Bundesbürgern müssen die Saarländer einen besonders großen Teil ihres Geldes für die Miete aufbringen. Das zeigt der aktuelle Mietreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Ursache sei zum einen das im Vergleich niedrige Einkommen im Saarland. Aber es gebe auch viel zu wenig Sozialwohnungen.
Am teuersten sind die Mieten im Saarpfalz-Kreis mit im Durchschnitt 7,81 Euro pro Quadratmeter, im Regionalverband mit der Landeshauptstadt liegen sie einen Cent darunter und am günstigsten sind sie im Landkreis Neunkirchen mit 6,67 Euro. Das sagt Myriam Lauzi vom DGB Rheinland-Pfalz/Saarland. Die Gründe dafür seien vielfältig. "Das können konjunkturelle Schwankungen sein, das können auch einzelne Städte sein, die in den jeweiligen Landkreisen liegen, die etwas teurer sind."
Insgesamt gebe es aber im Saarland keine so großen Unterschiede und Schwankungen. Hier liege der Unterschied im Schnitt bei rund einem Euro pro Quadratmeter.
Niedrige Einkommen – hohe Mietbelastungsquote
Dass die Menschen im Saarland im Verhältnis mehr für die Miete ausgeben müssen als im Bund, liege unter anderem daran, dass die Einkommen hier im Vergleich zu anderen Bundesländern relativ niedrig seien, so Lauzi.
Ein Indikator dafür sei die sogenannte Mietbelastungsquote. "Im Saarland müssen die Menschen 30,1 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens für die Miete aufwenden." Gut ein Drittel für die Miete – das bedeutet auch, dass diese Haushalte besonders belastet seien. Und es gebe auch Haushalte, die sogar bis zur Hälfte ihres Einkommens allein für die Miete aufbringen müssen. "Damit steht das Saarland im Vergleich der Bundesländer auf Platz Drei."
Nur sechs Prozent der benötigen Sozialwohnungen im Saarland
Eine Lösung des Problems wären mehr Sozialwohnungen. Seit 2020/21 gebe es wieder einen Anstieg bei den Sozialwohnungen, so Lauzi – allerdings auf einem niedrigen Niveau. "Da muss das Saarland nachbessern." Laut einer Studie des Pestel-Instituts "sind im Saarland aktuell nur sechs Prozent des eigentlichen Bedarfs an Sozialwohnungen gedeckt."
Kommunalen Wohnungsbau stärken
Lauzi sieht es als große Aufgabe für die Politik im Saarland, in den kommenden Jahren in diesem Bereich gegenzusteuern. Es müssten mehr kommunale Wohnungsbaugesellschaften gegründet werden und die vorhandenen sollten gestärkt werden. "Nur kommunale Wohnungsbaugesellschaften können langfristig, auch nach Auslaufen von Förderprogrammen, immer noch günstige Mieten garantieren." Von daher sei dies eine der Hauptforderungen des DGB an die Politik.
Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 23.04.2024 auf SR 3 Saarlandwelle