Mehrwertsteuer für Gastro-Betriebe soll steigen

Dehoga befürchtet bis zu 250 Restaurant-Schließungen im Saarland

Onlinefassung: Rebecca Lambert   07.11.2023 | 14:26 Uhr

Die Mehrwertsteuer in der Gastronomie soll 2024 nach den Pandemiejahren wieder auf 19 Prozent erhöht werden. Viele Betriebe bangen um ihre Existenz. Auch der Dehoga Saar sieht die Lage der Branche im Saarland kritisch und fürchtet, dass 200 bis 250 Betriebe geschlossen werden.

In ganz Deutschland fürchten die Gastronomiebetriebe um ihre Existenz. Ein Grund dafür ist, dass mit dem kommenden Jahr die Mehrwertsteuer auch im Gastro-Bereich wieder auf 19 Prozent steigen soll. Das ist für viele Betriebe nicht tragbar. Zu einer Protestaktion vorm Brandenburger Tor waren deshalb am Montag Gastronomen aus ganz Deutschland angereist.

Lage auch im Saarland kritisch

Frank Hohrath, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Saar, sieht die Lage der Gastronomie im Saarland kritisch. Von den Gastro-Betrieben im Saarland könnten nach seiner Einschätzung infolge der Wiederhanhebung der Mehrwertsteuer 200 bis 250 geschlossen werden.

Die Gäste seien preissensibler geworden, so Hohrath. Das bedeute, dass es auch für die Gäste schwieriger werde, wenn die Mehrwertsteuer wieder steige. Schließlich hätten sie mit eigenen Kostenfaktoren zu kämpfen.

Und die Folgen der Inflation hätten sich bereits im Sommer gezeigt, sagt Hohrath. Da seien die Biergärten oft nicht voll besetzt gewesen. Auch an den Ruhetagen könne man das bemerken. Hätten Gastronomie-Betriebe früher nur einen Ruhetag gehabt, sind es nun oft zwei.

Erste Prognosen

"Es ist ein Teufelskreis. Wenn ich zu wenig Personal habe, kann ich auch nicht den Umsatz machen, den ich eigentlich machen müsste.", erklärt Hohrath. So seien bundesweit schon 36.000 Betriebe aufgegeben worden.


Mehr zum Thema Mehrwertsteuer in der Gastronomie-Branche

Branche mit vielen Herausforderungen
Rehlinger fordert dauerhaft niedrige Gastronomie-Mehrwertsteuer
Noch gilt für Speisen in der Gastronomie der reduzierte Mehrwertsteuersatz – also sieben statt 19 Prozent. Ende des Jahres läuft er aus, einer Verlängerung hat die Ampel-Koalition eine Absage erteilt. Saar-Ministerpräsidentin Rehlinger würde die sieben Prozent lieber beibehalten.

Anhebung des Steuersatzes geplant
19 Prozent Mehrwertsteuer: Saar-Gastronomie rechnet mit Betriebsschließungen
Die Saar-Gastronomen blicken mit Sorge auf die geplante Anhebung des Mehrwertsteuersatzes. Bisher gilt noch der verminderte Satz von sieben Prozent. Ab 2024 sollen es wieder 19 Prozent sein – die Gastro befürchtet damit verbunden einen Einbruch der Gästezahlen. Auch der Hotel- und Gaststättenverband spricht von einer Katastrophe.

Auch Thema auf SR 1 am 07.11.2023 in der Sendung "SR 1 - Deine Eins!".

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja