Eppelbornerin könnte "Landwirtin des Jahres 2024" werden
Die beste Landwirtin könnte dieses Jahr aus dem Saarland kommen. Genauer gesagt aus Eppelborn-Mechweiler. Christina Rullof steht nämlich mit ihrem Habichtshof im Finale. Der Jury zeigte sich bei der Begehung schon mal begeistert.
Beste Landwirtin 2024 – das wär doch mal was, wenn eine Saarländerin so einen Preis abräumen würde. Und der Traum könnte wahr werden für Christina Rullof aus Eppelborn. Sie ist für die höchste Auszeichnung in der Landwirtschaft nominiert. Doch erst mal war die Jury auf ihrem Hof unterwegs, um alles unter die Lupe zu nehmen.
Landwirtin mit Leidenschaft
Die Liebe zur Landwirtschaft und insbesondere zu Rindern erkennt man bei Christina Rullof schon an ihrem Auto: In einem weißen Geländewagen mit schwarzen Kuhflecken kommt sie auf den Habichtshof in Merchweiler gefahren. Dass sie Landwirtin werden will, war für sie eigentlich schon immer klar: "Ich hab's von beiden Seiten im Blut, meine Vorfahren sind immer Landwirte gewesen."
Traditionell und zugleich naturnah
Der Habichtshof liegt am Rande von Merchweiler. Es gibt einen kleinen Hofladen, eine große Scheune und noch weitere Gebäude. Gleichzeitig betreibt Rullof mit Unterstützung ihrer Eltern auch noch einen konventionellen Hof in Eppelborn.
Diese Kombination sei auch das besondere an ihrem Betrieb, erklärt sie: Zum Einen sei es ein konventioneller Milchbetrieb mit Acker- & Futterbau. Zum anderen ist der Habichtshof aber besonders naturnah: mit einem Naturschutzprojekt für Taurusrindern, Wasserbüffeln und Exmoor-Ponys. Und auch die Schlachtung ist besonders tierschonend - dank des sogenannten Weideschusses. Quälende Transporte zum Schlachter entfallen also.
Ferienwohnungen & Tiny-Houses sollen kommen
In Zukunft hat die 28-jährige noch viel vor: Der Habichtshof soll weiter ausgebaut werden, langfristig sollen Ferienwohnungen und Tiny-Houses entstehen.
Mit ihrem Gesamtkonzept will sie auch die Juroren überzeugen.
Jury voll des Lobes
Drei Landwirtschaftsexperten vom Fachmagazin „agrarheute“ haben sich am 16. Juli den Hof genau angesehen.
Auch die Tiere wurden dabei begutachtet. Die Taurus-Rinder sind auf dem 120 Hektar großen Gebiet nicht leicht zu entdecken, genauso wie die gemütlich grasenden Wasserbüffel, die hier jede Menge Platz haben.
Nach der Rundtour gab es noch Schwenker und Wurst von den Taurus-Rindern zu probieren. Christina Rullof schießt die Tiere selbst auf der Weide, dann werden sie auf dem Hof weiterverarbeitet. Die Juroren ziehen ein positives erstes Fazit.
Rullof habe ein "sehr interessantes Konzept" mit einer sicherlich wegweisenden und zukunftsfähigen Kombination, sagt Juror Josef Schmidt, Vorstand Bioland e.V.
Lob gibt es auch für die durchdachte Gebäudenutzung, die Beweidung und die nachhaltige Bewirtschaftung, zugleich habe der "Stammbetrieb eine überdurchschnittlich gute Milchleistung".
27.000 Euro Preisgeld winken
Insgesamt 21 Landwirtinnen und Landwirte sind in der Endrunde für den besten Landwirte. Für die Gewinnerin oder den Gewinner gibt es 27.000 Euro Preisgeld. Damit würde Christina Rullof gerne eines ihrer vielen Projekte umsetzen: Sie will nämlich eine Hütte im nahegelegenen Wald als Naturklassenzimmer ausbauen. Ob das klappt, entscheidet sich im Oktober.
Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 16.07.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.