Hühnerküken (Foto: dpa/Bernd Thissen)

Bio-Supermarkt gegen das 'Kükenschreddern'

  14.10.2016 | 14:48 Uhr

Alnatura will ab sofort nur noch Eier von Hennen anbieten, deren männliche Geschwister nicht getötet wurden. Der Supermarkt nennt das die "Bruderküken-Initiative". Der Kunde zahlt dafür vier Cent mehr pro Ei.

Hintergrund

In konventionellen als auch in Bio-Ställen kommen bislang fast nur Hennen zum Einsatz, die ausschließlich zum Eierlegen gezüchtet sind. Dadurch haben die Legehennen mittlerweile ihre ursprüngliche Eigenschaft verloren, sowohl Eier als auch Fleisch zu liefern. Die Folge: Die männlichen Nachkommen setzen zu wenig oder nur sehr langsam Fleisch an. Damit sind sie für die Züchter unwirtschaftlich und werden in vielen Zuchtbetrieben nach dem Schlüpfen in einen Häcksler geworfen.

Bruderküken-Initiative

Die Biomarke Alnatura will das jetzt stoppen! Zumindest bei ihren eigenen Eierproduzenten. Sie versprechen: Für unsere Eier müssen keine männlichen Küken ('Bruderküken') sterben, diese werden als Masthähnchen aufgezogen. Der Kunde zahlt dafür vier Cent mehr pro Ei. Im Saarland kann man diese Eier ab Januar z.B. in den Globusmärkten kaufen.

Es liegt in der Macht des Verbrauchers, das sagt auch Alnatura und hofft, dass ihre Aktion zum Vorbild für andere Supermarktketten und Eierproduzenten wird. Nur ein Tropfen auf den heißen Stein, sagt Foodwatch. Auch wenn Alnatura alle ihre Supermärkte und Handelspartner mit diesen Eier beliefere, mache das nicht mal 0,1 Prozent der deutschlandweiten Produktion aus.




Über dieses Thema wurde auf SR 1 am 12.10.2016 in 'Dein Vormittag im Saarland' und 'Hallo Saarland' berichtet.

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