Ein Thermometer zeigt Minusgrade an. (Foto: picture alliance / dpa | Matthias Bein)

Winter-Myhten rund um Kälte

  11.01.2024 | 05:00 Uhr

Zur kalten Jahreszeit kursieren ganz unterschiedliche Weisheiten rund um Kälte. Aber was ist dran an diesen Behauptungen? Und was steckt dahinter?

Wäsche trocknet bei Frost

Die meisten trocknen ihre Wäsche normalerweise im Winter in der Wohnung. Doch es geht auch umgekehrt. Dank einem physikalischen Phänomen namens Sublimation. Bei Minusgraden gefriert die Wäsche auf der Leine zuerst einmal. Jetzt kommt die trockene Luft ins Spiel, nämlich nur dann geht das Eis nach einer Weile direkt in den gasförmigen Zustand über. Und das ohne noch einmal flüssig zu werden.

Die Sache mit den nassen Haaren

Ganz oft denkt man, dass man krank wird, weil man zu luftig gekleidet war, falsche Creme aufgetragen hat oder einfach mit nassen Haaren raus ist. Aber: Erkältungen werden von Viren ausgelöst. Und denen ist es egal, ob wir nasse Haare haben. Dafür mögen sie vielmehr, wenn unsere Schleimhäute zu trocken sind: Dadurch können sich die Viren gut bei uns einnisten.Trotzdem sollte man besser mit trockenen Haaren nach draußen gehen. Denn in Verbindung mit Feuchtigkeit kühlt unser Körper in der Kälte schneller aus.

Der Kopf wird so schnell kalt

Grundsätzlich verliert der Körper über jedes unbekleidete und damit ungeschützte Körperteil Wärme. Da wir uns im Winter aber normalerweise entsprechend warm einkleiden, geht die Körperwärme hauptsächlich über den Kopf verloren. Eine Mütze, Handschuhe oder Schal kann dem entgegen wirken.

Vitamin C schützt vor einer Erkältung

Zu wenig Vitamin C schwächt unser Immunsystem. Das stimmt. Aber wer viel Vitamin C zu sich nimmt, beugt damit weder einer Erkältung vor, noch kann man so die Krankheitsdauer verkürzen. Das haben klinische Studien ergeben.

Sport im Winter ist ungesund

Sport und frische Luft stärken die Abwehrkräfte. Dabei sollte man durch die Nase einatmen, denn hier wird die Luft soweit erwärmt, dass die Bronchien keinen Schaden nehmen. Erst ab Minus 15 Grad sollte man aufs Joggen besser verzichten. Dann wird es für den Körper schwierig, die eingeatmete Luft auf dem Weg zur Lunge zu erwärmen. Das kann dann zu Reizungen in den Lungenbläschen führen. Bei solchen Temperaturen sind daher nur kurze Spaziergänge ratsam.

Richtig eincremen schützt vor Kälte

Fett wirkt isolierend, eine Funktion, die unsere Haut normalerweise mit Talg gut erfüllen kann. Allerdings verlangsamen sich die Talgdrüsen bei Temperaturen unter acht Grad - und bei Minus fünf Grad oder kälter produziert die Haut überhaupt keinen Talg mehr. Hier kann eine Creme helfen, vorausgesetzt, sie enthält kein Wasser, da dies bei Minusgraden einfrieren kann. Spezielle Kälteschutzcremes sind ebenfalls erhältlich und sollten nach dem Aufenthalt im Warmen entfernt werden, um einen Hitzestau auf der Haut zu vermeiden.


Ein Thema aus der SR 1-"Morningshow" am 11.01.2024.

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