Wie sinnvoll ist eine Hochzeitsversicherung?
Die Hochzeit soll der schönste Tag im Leben des Paares werden. Monatelang wird der Tag geplant und viel Geld ausgegeben. Doch was ist, wenn die Hochzeit ins Wasser fällt? Verschiedene Versicherungsunternehmen bieten jetzt sogenannte Hochzeitsversicherungen an. Sinnvoll oder Unsinn?
Zunächst klingt es wie ein schlechter Scherz, aber es gibt sie wirklich: die Hochzeitsversicherung. Ganz grundsätzlich funktioniert diese wie eine Reiserücktrittsversicherung, erklärt Simone Weidner von der Stiftung Warentest. Und wie diese leistet auch die Hochzeitsversicherung nur in bestimmten Fällen.
Finanzielles Risiko absichern
Ähnlich wie bei einer langen, teuren Reise, kann man auch die eigene teure Hochzeitsfeier gegen Ausfall versichern. Ähnlich wie bei einer Reiserücktrittsversicherung versichere man sich auch mit der Hochzeitspolice gegen das finanzielle Risiko, dass die Hochzeit ausfällt und man auf den Kosten der Feier sitzen bleibt, so Simone Weidner.
Nur wenige Rücktrittsgründe
Allerdings ist der Schutz relativ eingeschränkt, so die Expertin der Stiftung Warentest. Versichert sind Rücktrittsgründe wie Tod, eine unerwartete schwere Erkrankung oder ein schwerer Unfall der zukünftigen Ehe- oder Lebenspartner, der Trauzeugen oder von nahen Angehörigen. Der Versicherer springt aber nicht ein, wenn die Hochzeit abgesagt wird, weil das Paar sich trennt oder schlechtes Wetter droht.
Was bekommt man ersetzt?
Die Versicherungen zahlen in der Regel alle anfallenden Kosten, die sich durch die Absage der Hochzeitsfeier ergeben. Dazu gehören etwa die Saalmiete, Übernachtungskosten für Gäste, das Catering, Ausgaben für den Fotographen oder einen DJ.
So viel kostet der Schutz
Eine Hochzeitsversicherung ist nicht ganz billig. Für eine 25.000 Euro-Hochzeit kostet der Schutz rund 500 Euro, bei Kosten von um die 10.000 Euro sind es etwa 200 Euro, so Simone Weidner. Manche Versicherer nennen den Schutz auch Privatfeierschutz. So kann man auch die Silberne Hochzeit, Taufen, Kommunion oder teure Geburtstagsfeiern versichern.
Fazit: keine existenziell notwenige Versicherung
Eine Hochzeitsversicherung ist keine existenziell notwendige Versicherung, so die Verbraucherexpertin Simone Weidner. Sie sei daher auch nur eingeschränkt zu empfehlen. Wer für seine Hochzeit einen Kredit aufnimmt und / oder für den die Hochzeit mit einem hohen finanziellen Risiko verbunden ist, der könne über so eine Versicherung nachdenken, so der Tipp der Expertin.
Über dieses Thema berichtete auch SR 1 in der Sendung "Dein Vormittag im Saarland" am 10.04.2017.
