Der Stift "Herpotherm": Mit Hilfe von konzentrierter Wärme wird die Entstehung der Herpes-Bläschen verhindert.  (Foto: dpa / Stefan Sauer)

Wenn der Lippenherpes sich ankündigt

  02.02.2018 | 08:38 Uhr

90 Prozent der Deutschen tragen es in sich: das Herpes-Virus. Aber nicht bei allen bricht es aus, richtig betroffen sind zwischen 20 und 30 Prozent. Aber warum? Kann man sich irgendwie vor einem Ausbruch schützen? Und wenn die schmerzhaften und hässlichen Bläschen da sind - welche Mittel helfen bei der Heilung?

Faktoren, die einen Herpes-Ausbruch begünstigen

Die Viren warten darauf, dass das Immunsystem sie nicht mehr in Schacht halten kann. Begünstigt wird ein Ausbruch zum Beispiel bei Fieber, denn der Körper schafft es in diesem Fall nicht mehr, nur diesen einen Infekt zu bekämpfen. So kommt der Herpes zu seinem anderen Namen "Fieberbläschen".

Die Sonne kann ebenfalls das Immunsystem unterdrücken und ist ein möglicher Faktor für eine Herpes-Erkrankung. Wer also plant, in Skiurlaub oder in ein Gebiet mit Sonnengarantie zu fahren und weiß, dass er anfällig für einen Lippenherpes ist, sollte Vorsorge treffen und immer einen Sunblocker auftragen.

Auch Mangelerscheinungen wie Zinkmangel, Vitamin-B-Mangel oder Eisenmangel begünstigen einen Ausbruch der Herpes-Erreger. Hormone - zum Beispiel in der Schwangerschaft -, Stress oder auch eine Verletzung können ebenfalls das Virus hervorlocken. Bei vielen reicht es schon sich zu ekeln, um einen Herpes zu bekommen.

Was tun, wenn es einen erwischt hat?

Hier hilft eine eher hautberuhigende Behandlung, eventuell mit einem Schwarzteeumschlag, natürlich auf Zimmertemperatur abgekühlt.

Vorsicht ist geboten bei Hausmitteln wie Zahnpasta, ätherische Öle wie Teebaumöl oder Essigwasser. Diese Mittel reizen die Wunde und sind eher verschlechternd.

Hilfe aus der Apotheke

Wenn man merkt, es kribbelt und die Stelle wird schon ein bisschen rot, am besten sofort reagieren und cremen. Es gibt mittlerweile verschiedene Produkte, die frei verkäuflich in der Apotheke zu erhalten sind. Am bekanntesten sind Mittel mit dem Wirkstoff Aciclovir, fast schon ein Klassiker unter den Herpesmedikamenten. Leider gibt es mittlerweile Resistenzen gegen Aciclovir, das heißt also, das Virus bricht trotz der Behandlung aus.

Alternativ zu Aciclovir ist Zinksulfat-Gel. Das hilft immer, nicht nur im Vorstadium, sondern auch wenn der Herpes schon ausgebrochen ist. Eine weitere Alternative ist das beliebte Naturmittel Melissenextrakt.

Relativ neu auf dem Markt und wirksam: Hitzestifte, die man auf die Lippe drückt und so eine Immunreaktion auslöst, bei der sich das Virus schnell wieder zurückzieht. Denn: Die Viren mögen’s nicht, wenn’s heiß wird.


Über das Thema hat SR 1 am 1.2.2018 in der Sendung "Dein Vormittag im Saarland" berichtet.

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