Wallerfangen mit kuriosem Kaufvertrag für Schul-Gebäude
Eine Katze kaufen, damit die Kinder mehr Platz haben? Klingt nicht gerade naheliegend, aber im Prinzip hat die Gemeinde Wallerfangen genau das gemacht. Diese wollte zwei bebaute Grundstücke für die freiwillige Ganztagsbetreuung kaufen – und im Kauf inklusive war eine Katze. Um die muss die Gemeinde sich zukünftig kümmern.
Noch sind Ferien, es ist ruhig um die Grundschule in Wallerfangen. Direkt neben dem Schulgarten befinden sich die neuen Gebäude für die Ganztagsbetreuung. 40 bis 50 Kinder sollen hier demnächst betreut werden können, wenn alle Genehmigungen durch sind.
Erweiterung der Ganztagsbetreuung
Damit soll die freiwillige Ganztagsbetreuung erweitert werden. "Dann haben wir auch keine Warteliste mehr und die Eltern sind glücklich", so der Wallerfanger Bürgermeister Horst Trenz.
Weil die Grundstücke direkt neben der Schule und dem Schulgarten liegen, wollte die Gemeinde sie unbedingt haben. Deswegen hat sie auch eine ungewöhnliche Kaufbedingung akzeptiert: die Katze, die gelegentlich in den Keller des einen Hauses kommt, sollte bleiben dürfen und weiter versorgt werden.
Hauskauf nur unter Bedingung
"Das war der Vorbesitzerin sehr ernst, dass man sich um die Katze kümmert. Insofern hätten wir glaube ich das Haus nicht erhalten, wenn wir nicht dieses Versprechen abgegeben hätten." Momentan wird die Katze noch von den Vormietern versorgt. Im Keller ist für sie eine kleine Ecke mit Kissen, Katzenkörbchen und einen Katzenbaum aufgebaut. "Das ist die Meldeadresse der Katze – sozusagen ihr kleines Wohnzimmer", so Trenz.
Selten zeigt sich das scheue Tier. Aber die Nachbarn sehen sie hin und wieder. Für die meisten Anwohner ist der Hauskauf mit Katze keine große Sache. Auch Bürgermeister Trenz hat bisher wenig negative Reaktionen aus Wallerfangen gehört.
Positive Reaktionen der Bürger
Es habe natürlich auch Kopfschütteln gegeben, dass die Gemeinde so etwas macht. "Nur ich sag mal: ohne Katze kein Haus – kein Platz für Kinder. Und schließlich würden die Ausgaben für die Katze auch über Spenden finanziert und nicht mit Steuergeldern."
Für Bürgermeister Trenz ist klar: eine Katze kann kein Hindernis für bessere Bildung sein.
Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 19.08.2024 auf SR 3 Saarlandwelle
