Gelbe Säcke werden oft zweckentfremdet
Die Gelben Säcke sorgen zurzeit im Saarland für Probleme - und das sowohl bei den Haushalten, als auch bei den Entsorgern. In einigen Teilen sind die Mülltüten kaum noch zu bekommen. Zudem klagen die mit dem Sammeln beauftragten Mitarbeiter, dass die Säcke oft für Müll missbraucht werden, der dort nicht hineingehört.
Im Saarland werden offenbar immer mehr Gelbe Säcke zweckentfremdet. Großzügig kalkuliert müssten für die ungefähr eine Million Einwohner des Bundeslandes pro Jahr 15 Millionen dieser Mülltüten ausreichen. Im vergangenen Jahr wurden jedoch 31 Millionen Stück ausgegeben. Das sind sechs Millionen mehr als im Vorjahr. Und die Tendenz ist weiter steigend.
Das liegt nicht etwa daran, dass im Saarland immer mehr Verpackungsmüll produziert wird. Laut der zuständigen Firma, Paulus Recycling in Friedrichsthal, werden die Säcke häufig für andere Zwecke verwendet oder mit anderen Dingen wie zum Beispiel Laub befüllt. In Kaufhäusern stehen die Paletten oft freizugänglich herum, sodass sich jeder bedienen kann. Zudem würden viele Franzosen Gelbe Säcke mitnehmen, so die zuständige Firma.
Das Problem aus Expertensicht
Der Praxistest:
SR1-Reporter Marc Weyrich hat die Müllmänner, die die Gelben Säcke jeden Tag einsammeln, bei einer Tour begleitet. Dabei haben sie von Essensresten bis zu zerbrochenem Glas viel Müll entdeckt, der gar nicht in die Säcke hineingehört:
Was darf in den Gelben Sack?
Hinein gehören Verpackungen mit dem GRÜNEN PUNKT
zum Beispiel:
- aus Metall: Konserven, Getränkedosen, Aludeckel, Alufolie
- aus Verbundstoffen: Getränkekartons, Saft- und Milchtüten, Kaffee-Vakuum-Verpackungen
- aus Kunststoff: Folien, Beutel, Tragetaschen, Joghurtbecher, Kunststoff-Einwegflaschen
Nicht in den Gelben Sack dürfen:
Kunststoffe und Metall ohne Grünen Punkt, Papier, Pappe und Glas. Diese Wertstoffe gehören in die entsprechende Wertstofftonne oder einen öffentlichen Sammelcontainer.
Darüber hat SR 1 am 24.03.17 in der Sendung 'Hallo Saarland' berichtet.