Unteransicht der Fechinger Talbrücke (Foto: Pasquale D'Angiolillo)

Fechinger Talbrücke: Wirtschaftliche Folgen der Vollsperrung

  05.04.2016 | 21:52 Uhr

Die Fechinger Talbrücke zerrt an den Nerven – nicht nur der Autofahrer, sondern auch an denen der an den Umleitungsstrecken angesiedelten Betriebe. Nach knapp zwei Wochen Sperrung der Talbrücke kämpfen sie bereits mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

So müssen Fahrschüler der Fahrschule Heuke momentan mehr Fahrstunden nehmen, weil sie weniger Fahrpraxis aufgrund der Wartezeiten im Stau sammeln. Einzig das Anfahren im Stop-and-Go-Stau können sie mittlerweile wie im Schlaf, scherzt Fahrlehrerin Dorothee Heuke. Sie bangt um die Zukunft ihrer Fahrschule, weil derzeit Anmeldungen ausblieben.

So ergeht es auch Stella Parla, der Inhaberin der Eisdiele Stella. Wenn keine Kunden kommen, verdiene sie nichts und könne ihre Miete nicht zahlen. Direkt nebenan hat auch die Barbarossa Bäckerei eine Filiale. Wegen fehlender Kundschaft wird hier das Personal mittags reduziert.

Knut Engler-Leblanc, Geschäftsführer von GO! EXPRESS & LOGISTICS Saarbrücken GmbH dagegen braucht mehr Personal. Die Firma liefert unter andem OP-Material, dringend benötigte Medikamente und Blutkonserven an Krankenhäuser und Labore. Seit der Sperrung müssen die Fahrer früher starten und haben längere Schichten. Auch in der Disposition fällt mehr Arbeit an, die die vorhandenen Arbeitskräfte kaum auffangen können.

Brücke bald wieder befahrbar?

Die Hoffnung aller Unternehmen richtet sich auf ein baldiges Ende der Vollsperrung. Nach Staatssekretär Barke stellt auch die saarländische Verkehrsminister Anke Rehlinger eine Öffnung der Talbrücke innerhalb weniger Wochen in Aussicht. Laut Aussage von Rehlinger überprüften derzeit Experten Möglichkeiten, den PKW-Verkehr zumindest ein- oder zweispurig wieder freizugeben. Dafür müsse allerdings das Gewicht der Brücke reduziert werden, beispielsweise durch Abtragen der Asphaltschicht. Die Pfeiler sollen zudem verstärkt werden.

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