Auch Rosenmontagsumzug in Griesborn auf der Kippe
Die schlechte Nachrichten für Fassend-Fans häufen sich. Nach der Absage des Holzer Nachtumzugs steht auch der Rosenmontagsumzug in Griesborn auf der Kippe. Das hat die organisierende Interessensgemeinschaft bekannt gegeben. Beide Vereine nennen zu wenige Helfer als Hauptgrund für die schwierige Lage der Fastnachtsumzüge.
Es fehlen die Helfer: Den beliebten Nachtumzug in Holz und Wahlschied wird es bei der Faasend 2024 nicht geben. Mitten in den Vorbereitungen mussten die Organisatoren die Reißleine ziehen. Auch der Rosenmontagsumzug in Griesborn steht vor dem Aus. In beiden Fällen fehlen die Helfer.
Einige Vereine sind abgesprungen
Michael Margardt ist der Präsident des Holzer Karnevalsverein Hilaritas und war eng in die Planung involviert: "Für den Holzer Nachtumzug sind viele schaffende Hände notwendig. Dafür gibt's auch diese Interessengemeinschaft Wahlschieder Vereine, die hier alle tatkräftig zugepackt haben bei den letzten Nachtumzügen. Jetzt, bei der letzten Sitzung, sind einige Vereine abgesprungen." Rund 60 Helferinnen und Helfer fehlen jetzt.
Dringend Nachwuchs gesucht
Und auch beim Blick über das Frühjahr 2024 hinaus herrscht beim Holzer Karnevalsverein Skepsis. Es fehlt der Nachwuchs. Es würde zwar gezielt in den Kindergärten und Grundschulen für den Verein geworben, aber wenn Eltern vorher schon keine Berührungspunkte mit der Faasend hatten, werde es schwierig, sagt Hilaritas-Präsident: "Wenn Eltern schon kein Interesse an dem Vereinsleben hatten, in ihrer Jugend oder auch heute, ist es schwer, den Nachwuchs dafür zu begeistern. Ich glaube, das ist ein Hauptgrund, warum das Vereinssterben beschleunigt wird."
Närrische Vereine eigentlich im Trend
Ganz so düster wie in Holz scheint es aber nicht überall im Saarland zu sein. Laut dem Bund Deutscher Karneval sind närrischen Vereine aktuell nämlich bei allen Altersgruppen sehr beliebt. Besonders seit der Zeit nach Corona sei der Zuwachs auch an jüngeren Mitgliedern gewachsen, so der Präsident des Bundes Deutscher Karneval Klaus-Ludwig Fess aus Bexbach.
Ob man in Holz diese Beliebtheit für einen Nachtumzug in 2025 nutzen kann, das wird sich zeigen.
Griesborn bleibt zuversichtlich
Das Problem der fehlenden Helfer habe sich in Schwalbach schon seit Jahren schleichend angekündigt, so die Interessensgemeinschaft Rosenmontagszug Griesborn. Ein weiteres Problem seien immer mehr Vorschriften, die die Organisatoren beachten müssten. So müsse inzwischen jeder größere Umzugswagen TÜV-geprüft sein und eine Sicherheitsfirma solle vor Ort eingesetzt werden.
Obendrauf kämen immer höhere GEMA-Gebühren für die Musik der Blaskapellen und auf den Wägen. Die seien dieses Jahr mindestens doppelt so hoch wie noch die letzten Jahre, so die Interessensgemeinschaft. Die Griesborner Interessensgemeinschaft bleibt trotzdem zuversichtlich. Auf einen Helferaufruf haben sich etwa dreißig Leute gemeldet.
Ein Thema in "Guten Morgen" am 20.11.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.