Der Klimaanpassungsmanager der Stadt Saarbrücken

Was macht eigentlich ein Klimaanpassungsmanager?

Reporterin: Lea Kiehlneker/ Onlinefassung: Nadja Schmieding   23.07.2024 | 12:00 Uhr

Lange Hitzeperioden und Unwetter mit Überschwemmungen - Folgen des Klimawandels. Besonders in den Städten muss man darauf reagieren und umdenken. In Saarbrücken gibt es dafür den bislang einzigen Klimaanpassungsmanager des Saarlandes. Seit einem Jahr ist Jan-Hendrik Jochens im Amt. Doch was genau ist sein Job?

Anders als beim Klimaschutz gehe es bei Klimaanpassung nicht darum, den Klimawandel zu bekämpfen, sondern mit seinen Folgen umzugehen, sagt Jan-Hendrik Jochens.

Seit einem Jahr ist er in Saarbrücken Klimaanpaassungsmanager, der erste und bisher einzige im Saarland. "Das Ziel ist letztendlich die Reduktion von Schäden durch Extremwetterereignisse", sagt er. "Wir müssen lernen damit zu leben und die Schäden zu reduzieren.“

Ein Klimaanpassungskonzept für Saarbrücken

Kanaldeckel (Foto: dpa)

In Saarbrücken liegt dabei der Fokus auf Hitze und Starkregen. Jochens musste hier nicht bei Null anfangen: Es gibt beispielsweise schon ein Starkregenvorsorgekonzept. Außerdem läuft die Erarbeitung eines Hitzeaktionsplans. All das soll Jochens am Ende zu einem umfassenden Plan zusammenfassen und ergänzen zu einem Klimaanpassungskonzept.

Hierbei gehe es nicht nur darum, zu erkennen, wo die Hotspots zum Beispiel für Hitze oder Starkregen in der Stadt seien, so Jochens. Der Kern des Konzeptes sei ein Maßnahmenkatalog. Dieser beeinhalte dann Maßnahmen wie Fassadenbegrünung, Wasserspeicher in der Stadt oder auch die Entlastung der Kanalisation.

Mehr Grün, weniger Asphalt

Grünflächen in einer städtischen Fußgängerzone (Foto: dpa)

Ein Beispiel dafür ist der Burbacher Markt. Dort sollen asphaltierte Flächen aufgebrochen und begrünt werden. So gebe es mehr Flächen, die Regenwasser aufnehmen könnten und gleichzeitig weniger Hitzestau im Sommer, sagt Saarbrückens Baudezernent Patrick Berberich. Jede Baumaßnahme werde jetzt schon dahingehend geprüft, wie sie mit der Klimaanpassung umgehe.

Klima-Bemühungen trotzdem ausbaufähig?

"Fridays for Future Saarbrücken" reicht das nicht: Die Bewegung kritisiert Baumfällungen für neue Autospuren, wie etwa in der St. Johanner Straße. Das sei für die Klimaanpassung kontraproduktiv. Außerdem fordert sie mehr Personal, das sich mit dem Thema beschäftigt.

Das sieht auch Klimaanpassungsmanager Jochens als Herausforderung. Personelle Ressourcen seien ein allumfassendes Problem. Dies werde besonders dann interessant, wenn es an die Umsetzung des Maßnahmenkatalogs gehe.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 23.07.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.

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