Rent a tree: Obstbäume mieten
Gut zu wissen
Regionale Lebensmittel spielen eine immer größere Rolle in unseren Supermärkten. Aber was könnte regionaler sein, als der Apfel direkt vom eigenen Baum? Auch ohne Garten kann man sich den Traum vom eigenen Obstbaum erfüllen. Denn im Bliesgau kann man seinen Baum ganz einfach mieten.
Eine der beiden Streuobstwiesen in der Nähe von Blieskastel: Hier stehen reihenweise Apfel-, Kirsch- und Zwetschgenbäume. Klaus Sandmeier, der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauverein Breitfurt e.V., hat die Bäume schön mit blauer Farbe durchnummeriert.
Baumpatenschaft für 15 Euro im Jahr
Wer schon immer mal sein eigenes Obst ernten wollte, der sucht sich einfach einen der nummerierten Bäume aus und meldet sich beim Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins Breitfurt. Für 15 Euro im Jahr darf man dann einen Baum sein Eigen nennen. Das Mietkonzept nennt sich "Baumpatenschaft".
Man muss kein Experte sein
Wer Baumpate werden möchte, der muss sich vorher kein Fachwissen angelesen haben. Es genügt, die Freude an der Natur und die Bereitschaft, Neues zu lernen. Auch teures Equipment braucht es zunächst nicht. Bei Bedarf verleiht der Verein die entsprechenden Geräte. Immer mit dem Ziel: Streuobst erhalten und Tradition wahren. Die Experten stehen mit Rat und Tat zur Seite, sagt Klaus Sandmeier. Da gibt es dann auch mal Hilfe beim Schnitt.
Mit Baumpatenschaft Kulturgut erhalten
Der Hintergrund einer Baumpatenschaft ist eigentlich ziemlich ernst. Seit Mitte der 50er Jahre seien über 80 Prozent der Streuobstwiesen in Deutschland verschwunden, sagt der NABU. Mit den Einnahmen aus den Baumpatenschaften will der Obst- und Gartenbauverein Breitfurt den Erhalt der Wiesen unterstützen. Das Geld fließt in den Erhalt der regionalen Streuobstwiesen und in das Werben des Nachwuchses. Den braucht es auch, um die Arbeiten auf den Streuobstwiesen auch in Zukunft weiterführen zu können.
Saft aus Äpfeln vom eigenen Baum
Über das Angebot der Baumpatenschaften freuen sich auch besonders Familien mit Kindern. So geht es beispielsweise auch Sandra und ihrer Familie. Mittlerweile ist sie Patin von gleich neun Bäumen. Angefangen hat alles mit dem Wunsch, Apfelsaft aus dem eigenen Anbau herzustellen. Und den gibt es jetzt vom eigenen Baum.