Erste Hilfe bei Hunden - was kann man tun?

Erste Hilfe bei Hunden - was kann man tun?

Reporterin Hannah Kaiser / Onlinefassung: Raphael Klein   21.05.2024 | 11:20 Uhr

Stabile Seitenlage, Herzdruckmassage, Mund-zu-Nase-Beatmung - damit kann man nicht nur Menschen helfen. Auch bei Hunden können die richtigen Handgriffe im Notfall entscheidend sein. Deshalb bietet Tierärztin Astrid Bernardi zweimal im Jahr einen Erste-Hilfe-Kurse für Hunde an der VHS in Dillingen an.

Erste Hilfe am Menschen – damit sind die meisten schon mal in Berührung gekommen. Zum Beispiel auf dem Weg zum Führerschein. Aber was tun, wenn beispielsweise der eigene Hund verletzt ist? Auch hier kann jede Sekunde entscheidend sein.

Damit Hundebesitzer in solchen Momenten richtig handeln, bietet Tierärztin Astrid Bernardi zweimal im Jahr einen Erste-Hilfe-Kurse für Hunde an der VHS in Dillingen an. Sie empfiehlt allen Hundehaltern, einen solchen Kurs zu machen.

Vorbereitung auf den Notfall

Erste Hilfe bei Hunden - VHS-Kurs in Dillingen (Foto: SR/Hannah Kaiser)

Im Notfall sei es wichtig, die richtigen Handgriffe zu kennen, die Situation richtig einzuschätzen und Ruhe zu bewahren. Im Kurs lernen die Hundehalter, wie sie ihrem Tier in absoluten Notsituationen helfen können, etwa bei einem Schock, einem Hitz- oder einem Stromschlag. Aber auch, wie man sich einem verletzten Tier richtig nähert.

Üben am Trainingshund

Die Theorie allein reicht jedoch nicht aus. Damit die lebensrettenden Handgriffe auch wirklich sitzen, muss viel geübt werden. Beim Kurs in Dillingen ist deshalb Hündin Faith als Versuchsobjekt dabei. Mit ihr können die Kursteilnehmer vieles einüben: zum Beispiel Puls fühlen oder eine Maulschlinge anlegen.

Was tun, wenn der Hund bewusstlos ist

Regt sich der Hund nicht, muss erst einmal überprüft werden, ob er noch atmet. "Das geht am einfachsten, indem man schaut, ob sich der Brustkorb bewegt", sagt Bernadi.

Stabile Seitenlage für Vierbeiner

Dazu bringt man den Hund in eine stabile Seitenlage. Dazu lege man den bewusstlosen Hund am besten auf die rechte Seite, dann "wird der Kopf etwas gestreckt, sagt die Tierärztin. Ziel ist, dass die Atemwege gerade sind. " Dann sollte man überprüfen, ob die Atemwege frei sind, "das heißt, ich kann in den Fang reinsehen, ob da etwas steckt."

Puls checken

Danach heißt es Puls checken: "Und das kann ich am Hinterbein, praktisch am Innenschenkel, dort wo die Gefäße aus der Leiste rauskommen."

Herzdruckmassage für den Hund

Hat der Hund keinen Puls mehr, ist schnelles Handeln angesagt. Dann zählt jede Sekunde! Herzdruckmassage und Beatmung kennen die meisten noch vom Erste-Hilfe-Kurs beim Menschen. Auch beim Tier kann das die Rettung sein.

"Das Einfachste sei, einen Impuls zu geben. "Diesen Impuls kann man genau da geben, wo mein Herzspitzenstoß ist, nämlich hinter dem Ellenbogen." Deshalb sei es auch so wichtig, dass der Hund auf der rechten Seite liege. Je nach Größe des Hundes erfolge die Druck-Massage auch mit der flachen Hand - "und zwar nicht nur einmal, sondern mehrfach. Und zwar so, dass man hört, dass da Luft aus der Nase kommt."

Alle fünf bis zehn Stöße - je nach Größe des Hundes - kann man das Tier zusätzlich beatmen. Dafür einfach ein Taschentuch über die Hundenase legen, die Schnauze geschlossen halten und etwa alle drei Sekunden einen Atemstoß in die Hundenase blasen.

Erste-Hilfe-Kurse für Hunde im Saarland

Der nächste Erste-Hilfe-Kurs an der VHS in Dillingen findet im Herbst statt. Weitere Informationen gibt es hier: www.vhs-dillingen.de

Neben dem Dillinger VHS-Angebot gibt es solche Kurse im Grunde überall im Saarland. Einfach mal bei Hundeschulen oder Tierärzten nachfragen. Wenn diese selbst keine Kurse anbieten, wissen sie zumindest, wo man den nächsten findet.

Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 21.05.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.

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