Bei der Bananenreiferei in Völklingen-Fenne
In Völklingen werden Bananen reif. Gut, da mag man jetzt denken: "un bei mir uff'm Küchetisch ach". Aber bei Früchte Himbert passiert das in größerem Stil. Dort ist nämlich die einzige Bananenreiferei im Saarland. SR-Reporter Uwe Jäger hat sich den Bulli geschnappt, um sich das Ganze mal anzuschauen.
Jeder kennt sie, die leuchtend gelben Bananen im Supermarkt. Gut, einige sind hier und da noch etwas grün. Aber wenn die süßen Früchte ihren Weg ins Saarland antreten, sind sie noch komplett grün. Also noch gar nicht reif. Deshalb machen sie Zwischenstation in Völklingen, wo sie dann noch gereift werden, bis sie an die Supermärkte verteilt werden.
Von Schokolade zu Banane
Früher war das Gebäude der Bananenreiferei eine Schokoladenfabrik. Jetzt reifen in acht großen, klimatisierten Gebäuden die Bananen. Bei der Ankunft sind die Früchte grasgrün. Und wenn sie die Gebäude verlassen, haben sie die Farbe, die der Endkunde wünscht.
Früchte Himbert ist schon in der vierten Generation in Familienbesitz. Johannes Himbert ist der Chef der Firma. Etwa vier Tage dauere es, bis die Bananen durch verschiedene Temperaturen und Ethylengas die gewünschte Reife hätten, sagt er. Pro Tag verlassen zwischen 3.500 und 4.000 Kisten Bananen die Reiferei in Fenne.
Familienunternehmen
Johannes Himbert sei in große Fußstampfen getreten, sagt er. Sein Urgroßvater hatte das Unternehmen kurz nach dem Ersten Weltkrieg in Wallerfangen gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog Früchte Himbert dann nach Völklingen-Fenne um.
Reifemeister - ein einzigartiger Beruf
Deniz Bolluk arbeitet seit über 20 Jahren als Reifemeister bei Früchte Himbert. Er arbeite mit Herz und Gefühl und einer ganz feinen Nase. Mit der prüft er die Bananen. Denn wenn diese zu stark riechen, habe man etwas falsch gemacht.
Die Banane brauche viel Liebe, sagt Himbert. Denn je nach Temperatur verändere sich die Banane schnell. Deshalb müssen Johannes Himbert und Deniz Bolluk jede Kiste einzeln prüfen.
Bananenspinne - ein seltener Schreck
Ab und zu kommt auch eine Bananenspinne als blinder Passagier in einer der Kisten aus Südamerika. Die sei im lebendigen Zustand etwa handgroß, sagt Himbert. Er hat eine dieser Spinnen getrocknet in einem Glas.
Da Deniz Bolluk am Tag circa 15 Tonnen Bananen händig kontrolliert, trifft er die Spinne am ehesten an. Das passiere aber sehr sehr selten, sagt er. Deshalb habe er keine Angst.
Ungewöhnliche Funde?
Und weil bei Früchte Himbert mehr Obst als nur Bananen ankommen, sind Spinnen nicht die einzige Überraschung. So verirrten sich manchmal Skorpione in den Trauben. Da die meisten Tiere, die mit dem Obst in den Kisten befördert würden, tot seien, sei das zwar nicht angenehm, aber weniger problematisch.
Meistens würden sich die Skorpione in die Kisten verirren. Einmal seien sie jedoch Schmuggelware gewesen, sagt Himbert. Und nicht nur Tiere werden geschmuggelt. In den Bananenkisten sei auch schon Kokain gefunden worden. Man habe natürlich direkt die Polizei gerufen.
Ein Thema aus der Sendung "Guten Morgen" am 10.05.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.