Selbstbewusste Elversberger bezwingen den Hamburger SV
Die SV Elversberg hat die Überraschung geschafft: Das Team von Horst Steffen hat am Samstag im eigenen Stadion den traditionsreichen Hamburger SV mit 2:1 geschlagen.
Vor der Partie hatte die SVE angekündigt, keine Angst vorm großen HSV haben zu wollen. Und genau so startete das Team von Trainer Horst Steffen auch in die Partie. Von Anfang an zeigten die Gastgeber, dass sie auch gegen den großen Favoriten nicht von ihrer aktiven Spielweise abweichen wollen.
Nach nur neun Minuten dann schon der erste Jubel für die Fans an der Kaiserlinde: Jannik Rochelt nahm Dennis Hadžikadunić den Ball in der halblinken Offensivspur ab und musste dann aus 20 Metern nur noch ins leere Tor einschieben, da Keeper Daniel Heuer Fernandes als geplanter Passempfänger nicht vor seinem Kasten postiert war.
Erster HSV-Treffer zählte nicht
In der 18. Minute jubelte dann der HSV - doch die Freude über den Treffer von Jean-Luc Dompé währte nur kurz, denn der Treffer wurde nicht gegeben. Im Vorfeld war Carlo Sickinger von Ludovit Reis bei der Balleroberung gefoult worden.
In der Folge bauten die Gäste ihre Ballbesitz- und Feldvorteile zwar immer weiter aus, ließen aber die nötige Durchschlagskraft vermissen.
Kurz vor der Pause hatte die SVE dann nochmal zwei gute Chancen, darunter ein Tor von Jannik Rochelt, das aber nicht zählte, weil Luca Schnellbacher zuvor klar im Abseits gestanden hatte. Eine weitere Großchance von Rochelt konnte Torhüter Heuer Fernandes mit der Hüfte bremsen.
So blieb es dann beim Stand von 1:0 zur Halbzeit.
Elfmeter zurückgenommen
Nach dem Wiederanpfiff suchte der HSV nach seinem Einstieg in den zweiten Durchgang. Doch Kombinationen gelangen fast ausschließlich im Mittelfeld.
In der 50. Minute entschied Schiedsrichter Patrick Schwengers auf Elfmeter für Elversberg, weil Hugo Vandermersch im Sechzehner von Sebastian Schonlau umgerissen wurde. Doch tatsächlich war es umgekehrt: Ein Stürmerfoul, weshalb der Videoschiedsrichter eingriff: Der Elfmeter wurde zurückgenommen.
Schnellbacher schießt das 2:0
Nach genau einer Stunde Spielzeit konnte die SV Elversberg dann schließlich ihre Führung ausbauen. Semih Sahin bediente Rochelt an der linken Strafraumlinie. Der schoss halbhoch an die Fünferkante, Schnellbacher vollendete grätschend mit dem rechten Fuß. (60. Minute)
Anschließend wurde es turbulenter, auch der HSV konnte sich Chancen erspielen, brachte aber zunächst keinen Anschlusstreffer zustande. Doch auch die SVE machte weiter Druck und hatte noch mehrere sehr gute Chancen, konnte die Führung aber nicht weiter ausbauen.
HSV erzielt Anschlusstreffer in der 89.
Kurz vor dem Ende der offiziellen Spielzeit gelang dem HSV dann doch noch der Anschlusstreffer: Moritz Heyer zirkelte den Ball aus 20 Metern mit dem rechten Innenrist sehenswert in die flache linke Ecke. (89. Minute)
Spannende Nachspielzeit
Für die SVE hieß es dann nochmal richtig zittern: Sechs Minuten Nachspielzeit waren zu überstehen. Und die hatten es in sich: Der HSV machte es nochmal ganz spannend, hatte kurz vor Ende nochmal eine Riesenchance, doch weder Robert Glatzel noch Jean-Luc Dompé noch Ransford Königsdörffer schaffen es aus kurzen Distanzen am Elversberger Schlussmann vorbei.
Die rund 10.100 Zuschauer in der ausverkauften Kaiserlinde konnten den ersten Zweitliga-Heimsieg ihrer Mannschaft bejubeln. Der Hamburger SV muss die erste Saison-Niederlage einstecken.
Die SVE rückt damit vorerst auf den 12. Tabellenplatz vor. Am nächsten Samstag tritt die "Elv" bei Mitaufsteiger SV Wehen Wiesbaden an.
Über dieses Thema berichten auch die SR-Hörfunknachrichten 16.09.2023.