14. Etappe: Tadej Pogacar ( l) aus Slowenien vom UAE Team Emirates und Jonas Vingegaard (vorne r) aus Dänemark vom Team Jumbo-Visma im Gelben Trikot des Gesamtführenden in Aktion. (Foto: picture alliance/dpa/Belga | Pool Bernard Papon)

Eine Tour de France mit vielen Premieren

Thomas Braun   29.06.2024 | 08:49 Uhr

Die Tour de France ist gestartet. Dieses Jahr gibt es viele Premieren: Erstmals ist der Auftakt in Italien. Erstmals sind die vier besten Rundfahrer der Welt am Start. Erstmals ist das Ziel nicht Paris. Und erstmals geht es über die weißen Schotterstraßen der Champagne – vom Saarland in dreieinhalb Stunden zu erreichen.

Gleich der Auftakt der Tour de France in Florenz hat es in sich - ein „richtiges Brett“, wie es der deutsche Fahrer Nico Denz beschreibt. Eine Mittelgebirgsetappe mit gleich sieben Anstiegen. Direkt vom Start weg müssen die Topfavoriten hellwach sein.

Alle vier Top-Favoriten am Start

Und von diesen Topfavoriten gibt es in diesem Jahr besonders viele. Mit Titelverteidiger Jonas Vingegaard, dem zweifachen Toursieger Tadej Pogačar, dem Giro- und dreifachen Vuelta-Sieger Primož Roglič und dem „belgischen Wunderkind“ Remco Evenepoel sind die „großen Vier“ ihrer Generation, die derzeit weltbesten Rundfahrer, erstmals alle in einem Rennen am Start - wenn auch die meisten davon durch Stürze angeschlagen in ihrer Vorbereitung.

Dazu kommen mit dem wiedererstarkten Egan Bernal und Geraint Thomas zwei frühere Toursieger und auch einige junge Fahrer, die bei der diesjährigen Rundfahrt richtig ins Rampenlicht fahren könnten.

Video [aktueller bericht, 28.06.2024, Länge: 2:08 Min.]
Teams der 111. Tour de France präsentiert

Zeitfahren in Nizza statt Ehrenrunde in Paris

Erstmals in der 121-jährigen Geschichte der Tour de France ist das Ziel nicht in Paris. Wegen der dort unmittelbar im Anschluss an die Tour startenden Olympischen Spiele musste eine Alternative gefunden werden. Und die wird ein besonderes Spektakel sein: Statt einer „Ehrenrunde“ am letzten Tourtag gibt es noch einmal ein – möglicherweise alles entscheidendes – Zeitfahren von Monaco nach Nizza.

Das letzte Mal ein Zeitfahren am letzten Tourtag gab es vor 35 Jahren. Dieser Zweikampf zwischen Greg Lemond und Laurent Fignon ging als einer der tragischsten und berühmtesten Momente in die Tour-Annalen ein. Mit am Ende gerade einmal acht Sekunden Vorsprung hatte Lemond dem Franzosen Fignon noch das Gelbe Trikot und damit den Toursieg entrissen.

Zeitfahren im Burgund und Schotterpisten in der Champagne

Dieses Abschlusszeitfahren ist einer von vielen Höhepunkten der diesjährigen Tour de France. Schon am Dienstag auf der vierten Etappe geht es zum Beispiel ins Hochgebirge über den berüchtigten Galibier. Drei Tage später gibt es vor der Kulisse der berühmtesten Weinberge des Burgund ein erstes Zeitfahren.

Besonders spektakulär verspricht die neunte Etappe am Sonntag, 7. Juli, zu werden – insbesondere auch für saarländische Radsportfans. Mit Start und Ziel in Troyes geht es erstmals über die weißen Schotterstraßen der Champagne. Insgesamt stehen 14 solcher Schotterpassagen an. Nicht nur die Fahrer, sondern auch das Gesamtklassement könnten an diesem Tag ordentlich durcheinander gerüttelt werden.

Die Strecke rund um Troyes liegt rund 300 Kilometer vom Saarland entfernt und ist in etwa dreieinhalb Fahrtstunden zu erreichen – ein spannendes Ausflugsziel für dieses zweite Tour-Wochenende. Die Etappe zuvor endet übrigens im ebenfalls in der Region gelegenen Colombey-les-Deux-Églises - dem Ort, an dem der frühere Staatspräsident Charles de Gaulle begraben ist.

Zwei Pyrenäen- und zwei schwere Alpenetappen

Von der Champagne aus biegt die Tour wieder in Richtung Süden ab – zunächst zu den Pyrenäen, wo am dritten Tour-Wochenende zwei wichtige Bergetappen anstehen. Die finale Entscheidung über den Toursieg dürfte aber erst am darauffolgenden Wochenende in den Alpen und eben in dem abschließenden Zeitfahren an den Mittelmeerküste fallen.

Deutsche Sprinter hoffen auf Etappensieg

Interessant aus deutscher Sicht könnte auch die ein oder andere Flachetappe werden. Jahrelang hatte der deutsche Sprinter Pascal Ackermann auf seinen Tourstart hingefiebert, wurde von seinen Teams immer wieder vertröstet. Sein neues Team Israel Premier Tech nimmt ihn nun erstmals mit. Was das für ihn bedeutet – und warum sein Team bei dieser Frankreichrundfahrt unter besonderem Personenschutz steht, erklärt Ackermann hier in „Deine Tour“.

Mit Phil Bauhaus ist ein weiterer deutscher Sprinter am Start – auch Nico Denz, John Degenkolb und Nils Politt haben durchaus Chancen auf einen Etappensieg, auch wenn sie in erster Linie als Helfer für ihre Kapitäne bei der Tour dabei sind.

Doku „Alles auf Gelb“ jetzt in der Mediathek

Mitfiebern werden die deutschen Fans vielleicht aber auch mit Primož Roglič, der in diesem Jahr für die einzige deutsche Mannschaft bei der Tour de France, Red Bull-Bora-hansgrohe, starten wird. Für die Dokuserie „Alles auf Gelb“ hat der SR unter anderem Roglič bei der Vorbereitung auf das wichtigste Radrennen der Welt begleitet. Die ersten Folgen gibt es hier in der ARD-Mediathek.

SR berichtet für die ARD täglich live im Ersten

Der SR berichtet in diesem Jahr erneut federführend für die ARD von der Tour der France – wochentags schon ab 14.10 Uhr im Ersten, am Wochenende mit wechselnden Anfangszeiten. Live von Anfang bis Ende bei jeder Etappe dabei ist auch der vom SR produzierte Sportschau-Liveticker mit allen aktuellen Infos und Einschätzungen zum Rennverlauf. Darüber hinaus gibt es eine umfangreiche Radioberichterstattung und täglich die Highlights von der Tour in den sozialen Medien.


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Die Tour de France 2024
Ende Juni startet die Tour de France 2024 - im August folgt die Tour de France Femmes. Die ARD überträgt beide Radrennen im Ersten.

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Alles zur Tour de France bei sportschau.de
Wie verlaufen die Etappen? Wer sind die Favoriten auf den diesjährigen Gesamtsieg? Wie stehen die Chancen der deutschen Fahrer? All diese und viel weitere Fragen werden auf sportschau.de beantwortet.

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Die Tour de France ist das wohl bekannteste und härteste Radrennen der Welt. Die Fahrer müssen in 21 Etappen durch Frankreich fahren. Hier finden Sie die Beiträge zur Tour.

"Aus dem Leben" am 02. Juli
Der ehemalige Radprofi Rick Zabel
13 Jahre war der Sohn von Erik Zabel Radprofi, viermal ist der die Tour de France gefahren. Am 2. Juli war er zu Gast in der SR 3-Talksendung. Mit Gastgeber Uwe Jäger hat er sich über den Mythos dieses Radrennens unterhalten und von den Torturen, die damit verbundenen sind erzählt. Das Gespräch gibt es als Podcast auf SR3.de, in der ARD-Audiothek und auf YouTube.

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